Beobachtungen und Aktivitäten

29. Dezember 2007
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Gedanken zum Jahresausklang

Am Ende des dritten Jahres seines Bestehens steht unser Arbeitskreis auf einem festen Fundament. In diesem Jahr wurden etwa 20.000 Datensätze gesammelt. Das ist nicht nur annähernd eine Verdreifachung zum vorangegangenen Jahr, sondern entspricht auch einem Drittel unseres gesamten Datenbestandes der vergangenen 50 Jahre! Diese Leistung ist den aktiven Beobachtern des Arbeitskreises zu verdanken, allen voran Reinhart Walther (Remptendorf). Es kann nicht oft genug betont werden, daß dieser quantitative Anstieg mit einer unvergleichlichen Verbesserung der Datenqualität verbunden ist. Alle Daten wurden punktgenau mit Angaben zu geographischen Koordinaten und Habitaten erhoben. Unzählige Datensätze verschiedener Beobachter wurden von Frank Radon (Neustadt/Orla) nachträglich digitalisiert. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für den Fleiß aller Mitstreiter!
Derart gestärkt kann der Arbeitskreis aktiv den kommenden Herausforderungen begegnen und einen entscheidenden Beitrag zum Vogelschutz in der Region leisten. Dabei wollen wir nicht Verhinderer, sondern Ratgeber sein. Die anhaltende Erschließung des Gebiets für den Fremdenverkehr, der Ausbau der Infrastruktur, die Veränderungen in der Landnutzung und das Abschöpfen nicht-fossiler Energieträger werden jedoch auch künftig einen nachhaltigen Einfluß auf unsere Avifauna haben. Die bereits eingetretenen Veränderungen zeigen deutlich, welche Verantwortung wir in dieser Angelegenheit tragen. Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Bekassine (Gallinago gallinago) und Kiebitz (Vanellus vanellus) sind als Brutvogel verschwunden, Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Wiesenpieper (Anthus pratensis) und Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) droht gegenwärtig das gleiche Schicksal. Die Liste der gefährdeten Arten wird jedes Jahr länger. Mit den gesammelten Daten soll jedoch nicht (nur) der Rückgang dokumentiert werden. Tatsächlich geht es um den Schutz verbliebener Rückzugsgebiete und die Schaffung neuer Refugien.
Im neuen Jahr werden wir aktiv. Nistkästen sollen angebracht und Biotope betreut werden. Jährliche Bestandserfassungen und Zugbeobachtungen sichern einen gezielten Wissenszuwachs. Mit Exkursionen im Beobachtungsgebiet und darüber hinaus sollen Arten- und Gebietskenntnisse vertieft werden. Darüber hinaus wird 2008 auch die Kartierung für den Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) abgeschlossen. Allen Vogelkundlern der Region wünsche ich einen guten Start ins neue Jahr.

Sven Kästner

4. November 2007
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Programmarten für 2008 festgelegt


Neuntöter (M) mit Waldeidechse (Zootoca vivipara)
Photo: S. Kästner
Nach erfolgreichem Abschluß der Bestandserfassungen 2007 wurden für 2008 erneut drei Arten zur Erfassung ausgewählt. Die Wahl des Kuckucks (Cuculus canorus) zum Vogel des Jahres 2008 ist für den Arbeitskreis Ornithologie Obere Saale ein willkommener Anlaß, die Erfassung dieser Art im Beobachtungsgebiet durchzuführen. Der gegenwärtige Kenntnisstand über diese Art ist dürftig. Näheres dazu finden Sie im Archiv:
Auftreten des Kuckucks (Cuculus canorus) im Gebiet der Oberen Saale
Neben dem Kuckuck wurde die Erfassung von ein Dorngrasmücke (Sylvia communis) und Neuntöter (Lanius collurio) beschlossen. für diese beiden Arten wird die Erfassung in bewährter Form auf Quadratkilometer-Basis erfolgen. Handreichungen zur standardisierten Erfassung werden beim Frühjahrstreffen 2008 verteilt werden.

4. November 2007
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2. Jahrestreffen des Arbeitskreises durchgeführt

Das zweite Jahrestreffen des Arbeitskreises Ornithologie Obere Saale fand am 3.11.2007 in Schönbrunn statt. Frank Radon gab einen kurzen Überblick über den Datenbestand des Arbeitskreises und die eingegangenen Meldungen zur Bestandserfassungen 2007. In Diagrammen wurde unter anderem deutlich, was für den Buntspecht (Dendrocopos major) für 2007 mehr Datensätze gesammelt wurden, als in den vergangenen 50 Jahren zusammen. Darunter befinden sich insbesondere viele Brutnachweise. Das gleiche gilt für die beiden anderen Programmarten, Stockente (Anas platyrhynchos) und Turmfalke (Falco tinnunculus). Es zeichnet sich ab, daß wir in diesem Jahr etwa 15.000 Datensätze werden gewinnen können. Nicht nur quantitativ, auch qualitativ ist dies ein Zuwachs, der die nun mehr fast dreijährige Arbeit des AKOOS eindrucksvoll dokumentiert. Dank an alle fleißigen Mitstreiter!alle Beobachter werden aufgefordert, ihre Beobachtungen schnellstmöglich ein Frank Radon zu übermitteln, damit die Auswertung für den Jahresbericht 2007 zügig begonnen werden kann. Ein ausführlicher Bericht über das Jahrestreffen befindet sich im Archiv.

14. Oktober 2007
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Silberreiher (Casmerodius albus) am Speicher Pfotenbach


Silberreiher am Speicher Pfotenbach
Photo: S. Kästner
In großer Zahl sind gegenwärtig Silberreiher im Dreba-Plothener Teichgebiet zu beobachten. Bis zu 100 Individuen wurden gleichzeitig festgestellt. In Beobachtungsgebiet an der Oberen Saale erscheint die Art dagegen seltener. In den zurückliegenden Jahren beschränkten sich die Nachweise auf einzelne Beobachtungen kurzzeitig rastender Vögel. Dabei konzentrieren sich die Beobachtungen auf die Staustrecken der Saale. Nur selten erscheint die Art an Speichern und der Fließstrecke der Saale. Erstmals wurde der Silberreiher 1975 durch Reinhart Walther für das Beobachtungsgebiet nachgewiesen. Maximal zwei Vögel hielten sich im Winter 1975/76 in der Remptendorfer Bucht der Bleilochtalsperre auf. Später wurde die Art noch einmal 1984 beobachtet. Bis Ende 2000 liegen keine Beobachtungen mehr vor. Seitdem wurde der Silberreiher wiederholt festgestellt, wenngleich sein Auftreten sporadisch bleibt. Bisher konnten bis zu drei Individuen gleichzeitig festgestellt werden. Die Beobachtungen liegen fast ausnahmslos in den Monaten zwischen Oktober und März.
Am 14. Oktober hielten sich zwei Silberreiher am Speicher Pfotenbach zwischen Schönbrunn und Friesau auf. Möglicherweise steht dieses Auftreten im Zusammenhang mit dem starken Einflug in das Dreba-Plothener Teichgebiet. In den kommenden Wochen könnten die Vogelkundler der Region durchaus mit einem gehäuften Auftreten dieser eleganten weißen Reiher rechnen. Eine Exkursion zu den Gewässern im Oberland lohnt sich im Winterhalbjahr immer.

11. Oktober 2007
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Wasservogelzählung und Jahrestreffen

Die Tage werden kürzer, der Herbst hat bereits spürbar Einzug gehalten. Für den Vogelkundler kommt jetzt die Zeit, in der er sich allmählich der im Jahresverlauf gesammelten Daten widmet. Zuvor aber gilt es die nun durchziehenden Arten zu beobachten. Neben den Zugbeobachtungen von Singvögeln, für die auch in diesem Jahr Herbstexkursionen nach Ruppersdorf unternommen wurden (siehe Archiv), ist es insbesondere die Wasservogelzählung, welche die Aufmerksamkeit der Ornithologen auf sich zieht. Am 14. Oktober findet die erste Zählung für das Winterhalbjahr 2007/2008 statt. Wie immer sind Interessenten und Mitglieder des AKOOS herzlich eingeladen, die Zähler zu begleiten. Folgen Sie den Verknüpfungen, um mehr Informationen zur Wasservogelzählung und zu den Zähltagen zu erhalten.
Ab heute steht auch der Termin für unser 2. Jahrestreffen fest. Der Arbeitskreis lädt alle Interessenten und Mitglieder herzlich ein, sich am 3. November ab 13.30 Uhr in der ehemaligen Schule in Schönbrunn zu versammeln.

5. August 2007
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Zwischenbilanz 2007

Nach der nun zu Ende gegangenen Brutsaison 2007 soll hier eine kurze Zwischenbilanz den Dateneingang betreffend gezogen werden. Zuerst ein herzlicher Dank an die Kartierer(innen), denn mit Stand 1.8.07 sind immerhin schon über 9000 Datensätze in der Datenbank für das laufende Jahr enthalten. Das sind bereits 2000 mehr als im gesamten Jahr 2006. Besonders hervorzuheben ist hier das Engagement von Reinhart Walther und Susanne Schade die umfangreiches Material lieferten. Natürlich sollen die Leistungen der anderen Kartierer damit nicht geschmälert werden, da erwartungsgemäß die meisten Beobachtungen erst zum Jahresende gemeldet werden.
Den Programmarten Stockente, Turmfalke und Buntspecht wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, ohne daß hier schon eine Bilanz gezogen werden kann. Auf den ersten Blick auffällig ist das phänologisch völlig andere Auftreten vom Star (Sturnus vulgaris) im Vergleich mit dem Vorjahr. Mönchsgrasmücken (Sylvia atricapilla) scheinen häufiger zu sein, als 2006, um nur zwei Beispiele zu nennen. Auch Beobachtungen von eher selteneren Arten wurden bereits registriert, z.B. Knäkente (Anas querquedula), Großer Brachvogel (Numenius arquata) und Berghänfling (Carduelis flavirostris). Erfreulich sind auch die vielen Brutnachweise der Teichralle (Gallinula chloropus). Uns erwartet also ein spannender Jahresbericht für das Jahr 2007.
In den kommenden Wochen gilt es dem beginnenden Herbstzug besondere Aufmerksamkeit zu schenken, auch hier sind interessante Beobachtungen zu erwarten. Die ersten Limikolenarten sind bereits auf dem Zug in die Winterquartiere.

6. Mai 2007
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Aktuelle Beobachtungen


Weidenmeise - bald eine Seltenheit?
Photo: S. Kästner
Das Jahr 2007 verspricht ein spannendes Beobachtungsjahr zu werden. Gegenwärtig lassen sich spürbare Veränderungen in der Vogelwelt feststellen. Bereits seit vorigem Jahr hat die Zahl der Sumpfmeisen (Parus palustris) im Beobachtungsgebiet signifikant zugenommen. Neben zahlreichen Beobachtungen gelangen auch mehrere Brutnachweise. Der Trend scheint sich in diesem Jahr fortzusetzen. Allerdings nimmt die Zahl der beobachteten Weidenmeisen (Parus montanus) im Gegenzug deutlich ab. Findet hier eine Verdrängung statt? Das Bestandsverhältnis der beiden Arten scheint sich jedenfalls umgekehrt zu haben. Die gleiche Entwicklung ist auch für Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus) und Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) festzustellen. Ersteres ist deutlich häufiger zu hören als dies noch am Anfang des Jahrzehnts der Fall war. Auffallend zahlreich singen gegenwärtig Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla), Rotkehlchen (Erithacus rubecula) und Zaunkönig (Troglodytes troglodytes). Besonders der Zaunkönig mag von den Sturmschäden des vergangenen Winters profitieren. Während die Kohlmeise (Parus major) auch außerhalb der Ortschaften in diesem Jahr in größerer Zahl vertreten ist, sind sehr viel weniger Tannenmeisen (Parus ater) als üblich zu hören. Der Limikolenzug war 2007 sehr schwach ausgeprägt. Der Mauersegler (Apus apus) erscheint nur zögerlich im Brutgebiet und kann erst dieser Tage häufiger beobachtet werden. In deutlich geringerer Zahl sind Rauchschwalbe (Hirundo rustica) und Mehlschwalbe (Delichon urbicum) vertreten. Bei diesen Arten setzt sich vermutlich der insgesamt negative Bestandstrend weiter fort. Der Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) singt nur vereinzelt und scheint sich mit Masse noch auf dem Zug zu befinden. Während im Ebersdorfer Park im vergangenen Jahr um diese Zeit schon fünf singende Männchen zu hören waren, sind es heute gerade einmal zwei. Der Buntspecht (Dendrocopos major) macht sich ebenfalls rar, wenngleich sich das Angebot an Nahrung und Brutbäumen verbessert haben sollte. Auch die Heckenbraunelle (Prunella modularis) war seltener zu hören. Dagegen konnten am Heinrichstein drei und im Ebersdorfer Park weitere drei singende Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) nachgewiesen werden. Wenngleich noch keine Verpaarung beobachtet wurde, ist das dennoch eine überraschende Zunahme. Es bleibt eine Spekulation, worin diese augenfälligen Veränderungen ihre Ursache finden. Doch sind die Beobachtungen ein klarer Aufruf für eine effektive Datensammlung, um die Entwicklung mit Zahlen belegen zu können.

30. April 2007
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Hybrid Trauer- x Halsbandschnäpper in Schönbrunn


Trauer- x Halsbandschnäpper
Photo: S. Kästner
Seit dem 27. April hält sich in Schönbrunn ein männlicher Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) auf, der deutliche Kennzeichen eines Hybriden Trauer- x Halsbandschnäpper (Ficedula hypoleuca x albicollis) zeigt. Neben einem vergleichsweise markant ausgeprägten weißen Stirnfleck ist es insbesondere das bis in den Nacken reichende Halsband, das auf eine Hybridisierung hindeutet. Der Vogel singt für einen Trauerschnäpper arttypisch und hält ein Revier mit Nistkasten in der Randlage der Siedlung besetzt. Der Trauerschnäpper hat in den zurückliegenden Jahren im Beobachtungsgebiet einen dramatischen Bestandsrückgang erfahren und ist an traditionellen Brutplätzen nicht mehr anzutreffen. Für das Gebiet der Oberen Saale ist dies der erste Nachweis eines Hybriden. Der Halsbandschnäpper selbst wurde bisher nur einmal in der Region nachgewiesen.

2. April 2007
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Aktuelle Beobachtungen


Wiesenpieper
Photo: S. Kästner
Zu Beginn des 2. Quartals ist es Zeit für einen kurzen Blick auf das gegenwärtige Geschehen. Schon seit mehreren Tagen sind Bachstelze (Motacilla alba), Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita) bei uns zu beobachten. Bisher verhalten sich diese Arten aber noch recht unauffällig, wenngleich Bachstelzen bereits mit Nistmaterial beobachtet wurden. Der Hausrotschwanz singt gegenwärtig noch nicht ausdauernd. Zugbeobachtungen in der Feldflur sind ebenfalls selten. Auch der Zilpzalp ist regelmäßig, jedoch nur in geringer Zahl zu verhören. Ein ähnliches Bild zeigt die Tannenmeise (Parus ater). Der Durchzug der Wiesenpieper (Anthus pratensis) hat gerade an Stärke gewonnen. Der erste Girlitz (Serinus serinus) wurde am 1. April beobachtet.
Die milde Witterung der zurückliegenden Monate ließ einzelne Wasseramseln (Cinclus cinclus) zeitig zur Brut schreiten. Während in einigen Nestern die Jungvögel bereits kurz vor dem Ausfliegen stehen, haben andere Brutpaare gereade ihr Vollgelege gezeitigt. Mit Nistmaterial konnten in den letzten Tagen folgende Arten beobachtet werden: Elster (Pica pica), Dohle (Coloeus monedula), Haubenmeise (Parus cristatus), Kleiber (Sitta europaea), Star (Sturnus vulgaris), Misteldrossel (Turdus viscivorus), Feldsperling (Passer montanus), Bachstelze (Motacilla alba) und Grünfink (Carduelis chloris).

18. März 2007
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"Die Vogelwelt der Oberen Saale" - Heft 4 erscheint

Nach langer Vorbereitungszeit und mit einem Jahr Verspätung erscheint nun endlich das letzte Heft der "Vogelwelt der Oberen Saale". Überschattet wurden die redaktionellen Arbeiten in ihrer letzten Phase durch den plötzlichen Tod unseres Freundes und Mitstreiters Dieter Reichel. Zwischen 2000 und 2007 sind nun alle im Beobachtungsgebiet in den letzten 150 Jahren gesammelten Aufzeichnungen ausgewertet worden. Die Heftreihe gibt mit ihrem Abschluß nicht nur erstmalig einen umfassenden Überblick über die Avifauna der Oberen Saale, sondern zeigt mehr noch die Lücken auf, die es in den nächsten Jahren zu schließen gilt.
Ab 4. April ist das Heft 4 in der Buchhandlung am Markt in Bad Lobenstein erhältlich. Vorbestellungen werden bereits entgegengenommen. Alternativ können die Hefte auch direkt bezogen werden. Schauen Sie einfach unter "Publikationen" nach. Heft 1 ist leider zwischenzeitlich vergriffen. Ein Nachdruck ist gegenwärtig nicht leistbar.
Mit Hochdruck arbeitet die Redaktion in diesen Tagen am Ornithologischen Jahresbericht 2006. Ziel ist es, die Publikation noch bis Ende April in Umlauf zu bringen.

23. Februar 2007
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Bestandserfassungen 2007

Die Arbeitsergebnisse unseres 1. Jahrestreffens 2007 wurden aufbereitet. Die für dieses Jahr geplanten Bestandserfassungen von Stockente (Anas platyrhynchos), Turmfalke (Falco tinnunculus) und Buntspecht (Dendrocopos major) fanden regen Zuspruch. Insgesamt wurden 91 Quadranten zu je 1 km² an 15 Beobachter vergeben. Das ist fast ein Fünftel der Gesamtfläche.
Vielen Dank für dieses Engagement!
Weitere Interessenten sind jederzeit willkommen. Unter der Rubrik "Monitoring" finden Sie weitere Informationen zu unserem Vorhaben.

10. Februar 2007
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Zugkalender und Wasservogelzählung

Mit der Einrichtung eines Zugkalenders wurde der Internetauftritt des AKOOS angereichert. Verbunden mit der Darstellung der Erstbeobachtung von 28 Arten in den Jahren 2004 bis 2006 ist der Aufruf, die Spalte für 2007 durch rege Mitarbeit zu füllen. Erst- und Letzbeobachtungen sind sehr stark von der Beobachteraktivität und Meldebereitschaft abhängig. Wir wollen langjährige Reihen aufstellen, um das Zugverhalten unserer Brutvögel dokumentieren zu können. Erscheinen manche Arten tatsächlich früher und ist das ein Zeichen des Klimawandels? Antworten auf solche Fragen können nur durch handfeste Daten gegeben werden. Daher unsere Bitte an alle Naturfreunde in der Region: Melden Sie Ihre Beobachtungen an eine der Kontaktadressen.
Am 18. Februar findet unserer erstes Jahrestreffen für 2007 statt. Am gleichen Tag, falls notwendig auch am Vortag, sind die aktiven Wasservogelzähler wieder unterwegs. Interessenten sind für beide Veranstaltungen recht herzlich eingeladen.

9. Februar 2007
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Frühzeitiger Brutbeginn durch milde Witterung?

Eigentlich wollte Frank Radon bei seiner Kontrolle in dieser Woche lediglich den Bedarf weiterer Nisthilfen für die Wasseramsel (Cinclus cinclus) prüfen. Überrascht stellte er jedoch fest, daß an den bekannten Brutplätzen der Nestbau bereits weitgehend abgeschlossen ist. Fast fertige Nester, bei denen lediglich die noch einzutragenden Buchenblätter fehlten, konnte er an Lemnitz, Friesau und Kosel notieren. Bei anhaltend milder Witterung ist daher mit einem außergewöhnlich frühen Legebeginn zu rechnen. Sicher wird ein unvermittelter Kälteeinbruch zu weiteren Verzögerungen führen, doch muß in diesem Jahr bereits Mitte Februar mit der ersten Eiablage gerechnet werden. Nachdem die Wasseramseln durch anhaltend kalte Witterung und späte Schneeschmelze im vorangegangenen Jahr nur vereinzelt zur Zweitbrut schritten und die Reproduktionsrate im Oberland vergleichweise niedrig war, könnten sich die gegenwärtigen Witterungsverhältnisse günstig auf das Brutgeschäft in diesem Jahr auswirken.

3. Februar 2007
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Beobachtungen im Februar / 1. Jahrestreffen 2007


Kohlmeise, ad. Männchen
Photo: S. Kästner
Nach einer kurzen Phase kalter Witterung wirken sich milde Temperaturen aus. Die Zahl der Wasservögel sank im Vergleich zur Vorwoche beachtlich. Dagegen sind nun wieder verstärkt die ersten Gesänge früh brütender Arten zu hören. Neben Amsel (Turdus merula) und Kohlmeise (Parus major) konnte heute die erste Misteldorssel (Turdus viscivorus) notiert werden. Auch Kleiber (Sitta europaea) und Grünfink (Carduelis chloris) sind vereinzelt zu hören. Ein Augenmerk sollte bereits jetzt auf den Turmfalken (Falco tinnunculus) gelegt werden. Erste Individuen haben bereits traditionelle Brutplätze besetzt. Die Balz dürfte bei gleichbleibender Wetterlage bald zu beobachten sein. Der Turmfalke ist neben Stockente (Anas platyrhynchos) und Buntspecht (Dendrocopos major) eine der AKOOS-Programmarten für 2007. Wir suchen noch Mitstreiter, die bereit sind, Brutnachweise für diese drei Arten zu erbringen.
Am 18. Februar werden wir uns zu unserem ersten Jahrestreffen 2007 zusammenfinden. Die Vergabe der Kontrollflächen für die Bestandserfassungen der drei Programmarten wird dann im Mittelpunkt stehen.

28. Januar 2007
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Winter läßt Zahl der Wasservögel steigen

Fallende Temperaturen und starke Winde aus nördlicher Richtung zeigen ihre Wirkung in unserem winterlichen Wasservogelbestand. Am Oberlauf der Saale ist gegenwärtig eine Artenvielfalt zu beobachten, wie sie seit Mitte der 1990er Jahre nur noch selten im Januar anzutreffen war. Zwar fehlen bis heute noch immer Gänsesäger (Mergus merganser) und ist die Zahl der rastenden Haubentaucher (Podiceps cristatus) sehr gering, Tauchenten (Aythya sp.) und Bleßrallen (Fulica atra) werden jedoch in vergleichsweise großer Zahl beobachtet. Unter den rastenden Wasservögeln kann zur Zeit auch eine männliche Bergente (Aythya marila) beobachtet werden. Diese Art erscheint nur sporadisch in unserer Region. Die Tabelle unten zeigt eine Übersicht der am 28. Januar 2007 festgestellten Wasservögel auf den Zählabschnitten 4 und 5 der Saale.

Code Art Anzahl
1050Höckerschwan(Cygnus olor)10
1250Schnatterente(Anas strepera)10(6,4)
1258Krickente(Anas crecca)6(4,2)
1262Stockente(Anas platyrhynchos)912(530,382)
1302Tafelente(Aythya ferina)19(15,4)
1304Bergente(Aythya marila)1(1,0)
1308Reiherente(Aythya fuligula)60(36,24)
1370Schellente(Bucephala clangula)3(3,0)
2204Haubentaucher(Podiceps cristatus)4
2462Kormoran(Phalacrocorax carbo)13
2622Graureiher(Ardea cinerea)4
3516Bleßralle(Fulica atra)29