Informationen über den Arbeitskreis

Unser Anliegen
 

Am 31.12.2004 wurde der Arbeitskreis Ornithologie Obere Saale (AKOOS) ins Leben gerufen. Damit soll der vogelkundlichen Arbeit im Gebiet der Oberen Saale eine neue, zukunftsorientierte Plattform gegeben werden. Absicht des Arbeitskreises ist es, die in den zurückliegenden Jahrzehnten gesammelten Informationen auszuwerten und zielgerichtet neue Daten zu sammeln, um die Veränderungen in der Vogelwelt dokumentieren zu können. Nicht zuletzt soll die Arbeit aber auch die Ornithologie in das Bewußtsein der Bevölkerung holen und interessierten Nachwuchs gewinnen.
Wir hoffen auf eine steigende Zahl an Mitstreitern und würden uns sehr freuen, wenn wir Ihr Interesse für die Vogelwelt der Oberen Saale wecken können.

Unser Beobachtungsgebiet
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Das Beobachtungsgebiet des Arbeitskreises liegt im Südosten Thüringens am oberen Saalelauf. Es umfaßt seit 2018 799km².
Naturräumlich gliedert sich das Beobachtungsgebiet in die ausgedehn¬ten Fichtenwälder des Hohen Thüringer Schiefergebirges und Frankenwaldes, die landwirtschaftlich geprägten Flächen des Ostthüringer Schiefergebirges und des Thüringer Vogtlandes, das Schwarza-Sormitz-Gebiet mit seinen steil abfallenden Hängen und einem weitgehend naturnahen Bachsystem und das Obere Saaletal mit der durch mehrere Staustufen geprägten Flußlandschaft und teils schroffen Einschnitten. Mit etwa 83% der Fläche liegt es im Saale-Orla-Kreis. Etwa 9% des Gebietes befinden sich im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, 4% in den bayerischen Landkreisen Kronach und Hof sowie 3% im sächsischen Vogtlandkreis.
Der Waldanteil umfaßt 47% der Gesamtfläche. Vornehmlich sind Fichtenforste zu finden. Nur an den schwer zugänglichen Steilhängen der Saale haben sich größere Flächen mit Hangmischwäldern erhalten. Etwa 44% der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Neben Dauergrünland dominieren Raps, Mais und Getreide. Weideflächen dienen fast ausschließlich der Rinderhaltung. Weitere 5% des Beobachtungsgebietes sind mit Siedlungen zumeist dörflichen Charakters bedeckt. Urbane Strukturen finden sich in größeren Gemeinden und Städten, vornehmlich in Bad Lobenstein und Schleiz. Daneben bestehen seit den 1990er Jahren großflächige Gewerbegebiete.
Die Wasserflächen von Fließ- und Stillgewässern nehmen etwa 4,5% des Beobachtungsgebietes ein. Von Hirschberg bis zur Stauwurzel der Bleilochtalsperre fließt die Saale auf einer Länge von 16,5 km. Auf einer Strecke von 22 km Länge wird die Saale dann durch die Bleilochtalsperre zur größten Talsperre Deutschlands aufgestaut. Die größte Breite mit 2 km hat der Stau auf der Klosterplatte bei Saalburg. Flußabwärts folgen die Ausgleichsbecken Burgkhammer und Grochwitz mit einer Staulänge von jeweils fast 6 km. Auf weiteren 9,5 km Länge fließt die Saale im natürlichen Bett, bevor sie bei Ziegenrück in die Stauwurzel der Hohenwartetalsperre mündet. Weitere 3,5 km des Flusses werden dort dem Beobachtungsgebiet zugerechnet. Von Bedeutung ist im Gebiet zudem die Talsperre Lössau mit einer Wasserfläche von 34 ha.

Unsere Arbeit
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Gegenwärtig werden die gesammelten Beobachtungen der letzten Jahrzehnte und die unsere Region betreffenden Fundstellen in der älteren Literatur ausgewertet. Das Ergebnis dieser Arbeit ist die Heftreihe "Die Vogelwelt der Oberen Saale". Die Publikation versteht sich als "Vorstufe" zu einer künftigen Avifauna. Diesem Ziel näher zu kommen, ist ein Anliegen des AKOOS. Seit vielen Jahren nehmen die hiesigen Ornithologen bereits an der Internationalen Wasservogelzählung teil. Zudem sind im Gebiet Beringer aktiv, die Vögel im Rahmen wissenschaftlichen Vogelberingung markieren. Der AKOOS will auch diese Felder einbinden.

Jährlich will der AKOOS künftig die folgenden Punkte leisten:

  • Sammeln von Beobachtungs-, Beringungs- und Nestdaten
  • Bestandserfassungen ausgewählter Vogelarten
  • Organisation und Durchführung der Internationalen Wasservogelzählung im Beobachtungsgebiet
  • Erstellen eines Ornithologischen Jahresberichts über die Arbeit des AKOOS und die Beobachtungen des zurückliegenden Jahres
  • zwei Zusammenkünfte
  • ein bis zwei ornithologische Exkursionen

Bestandserfassungen

Die Aufarbeitung des in den vergangenen Jahrzehnten gesammelten Datenbestands offenbart uns große Lücken. Wir wissen recht wenig über die aktuellen Bestandszahlen unserer Brutvögel. Generelle Entwicklungen lassen sich daher nicht mit harten Fakten untermauern. Jeder hat bemerkt, daß Rauch- und Mehlschwalbe deutlich seltener geworden sind. Ihr Erscheinen in der Roten Liste der bedrohten Arten Thüringens ist ein erster trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung. Um die Bestandsentwicklung dieser und anderer Arten verfolgen zu können, ist zunächst eine Bestandsaufnahme notwendig. Hier sind die wenigen aktiven Vogelkundler unserer Region auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen. Daher wird zu jeder Art, die im Jahr genauer erfaßt werden soll, ein kleiner Steckbrief erstellt, der auch dem Laien wesentliche Erkennungsmerkmale bietet und Hinweise zur Erfassung der Art gibt.

Sammeln von Beobachtungs-, Beringungs- und Nestdaten

Sind Sie häufig in unserer Region unterwegs? Interessieren Sie sich für die Natur? Haben Sie Beobachtungen gemacht, die Sie uns gern mitteilen möchten? Vielleicht an Ihrer Winterfütterung oder am Meisenkasten in Ihrem Garten? Gerade solche Daten interessieren uns. Sie können ihre Beobachtungen formlos an uns senden. Ob über Internet oder im Brief - wir sind für jede Beobachtung sehr dankbar. Das gilt natürlich auch für Nestfunde.

Wer kann mitmachen?
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Der AKOOS steht allen an der Vogelkunde in der Region der Oberen Saale interessierten Bürgern offen. Spezielle Kenntnisse sind nicht gefordert. Im Gegenteil: Der AKOOS will gerade Laien bewegen, sich intensiver mit unserer Vogelwelt zu beschäftigen. Die Zusammenkünfte, die Teilnahme an Exkursionen oder gemeinsame Unternehmungen mit erfahrenen Vogelkundlern können das Wissen schnell erweitern. Bei der Mitarbeit an Bestandserfassungen oder der Wasservogelzählung soll keineswegs die Arbeit im Vordergrund stehen. Die Hauptsache ist die Freude an der Natur und speziell an unserer Vogelwelt. Es handelt sich bei der Teilnahme am AKOOS nicht um eine Mitgliedschaft in einem Verein, sondern um eine informelle Zusammenkunft Gleichgesinnter. Es wird daher auch kein Mitgliedsbeitrag erhoben.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Faltblatt. (pdf, 185 kB)