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Das Beobachtungsgebiet des AKOOS

Naturräumliche Gliederung, Klima, Vegetation, Schutzgebiete
 

Das Beobachtungsgebiet läßt sich in zwei ökologische Raumeinheiten gliedern. Es sind das Hohe Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald sowie die Ostthüringisch-Vogtländischen Hochflächen.

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Ostthüringisch-Vogtländische Hochflächen

Die Ostthüringisch-Vogtländischen Hochflächen sind Teil des Naturraumes Vogtland. Sie bilden eine von kleinen Kuppen überragte und mit weiten Quellmulden versehene Hochflächenlandschaft östlich von Frankenwald und Schwarza-Sormitz-Gebiet. Das Plateau liegt zwischen 460 und 650 m ü. NN. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 7 Grad Celsius, die Jahresniederschlagsmenge beträgt 700 bis 800 mm.

Das kühle, windtrockene Klima trägt zur Verhagerung der Pflanzenwelt bei. Die natürliche Vegetation wird von Buchen-Tannen-Fichtenwäldern mit stärkerem Einfluß der Waldkiefer gebildet. Die Geländestruktur ermöglichte die Entwicklung einer ausgedehnten Ackerwirtschaft. Der Waldflächenanteil liegt hier gebietsweise unter 50 %. Intensivierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft räumten in den letzten Jahrzehnten die Landschaft zu einem großen Teil aus. Dazu gehören zahlreiche Hecken, Bachläufe, Klein- und Kleinstgewässer, Feuchtwiesen, Wegraine sowie weitere, die Landschaftsstruktur anreichernde Elemente. Floristisch interessante Reste der alten Kulturlandschaft sind Wacholderheide, Streuobstwiesen, Teichverlandungsvegetation und Baumalleen.In diesem Naturraum finden sich mehrere kleine Schutzgebiete, die meist den Status Flächennaturdenkmal besitzen. Zu nennen sind „Gänseleithe“ bei Zoppoten, „Sumpfwiese“ und „Moor“ bei Helmsgrün.

Teil des Naturraumes ist das Obere Saaletal. Es bildet eine von der Bleilochtalsperre geprägte Flußauenlandschaft. Dabei befinden sich im Beobachtungsgebiet sowohl Fließ- als auch Staustrecken der Saale. Enge Talmäander und sehr steile Hänge sind typisch. Maximale Höhendifferenzen ergeben sich zwischen ca. 340 und 550 m ü. NN.

Der geologische Untergrund besteht hier aus Tonschiefern, Grauwacken und Diabas. Die südwärts gerichteten, oft felsigen Steilhänge auf Diabas ermöglichen eine Ansiedlung submediterraner und subkontinentaler Pflanzengesellschaften. Geißklee-Eichenwald, Felsheide-Kiefernwald und Alpenaster-Blauschwingel-Felsfluren bilden die natürliche Vegetation an diesen Standorten.

Das Obere Saaletal ist vollständig in das Landschaftsschutzgebiet „Obere Saale“ integriert. Wichtige Naturschutzgebiete sind „Heinrichstein“ bei Schönbrunn, „Bleiberg“ und „Kobersfels“ bei Burgk und „Alpensteig“ bei Harra. Diese sind alle in das FFH-Gebiet „Hänge an der Bleilochtalsperre“ integriert. Kennzeichnend sind Silikatfelsbiotope mit ihrer spezifischen Vegetation, Flora und Fauna. Wertgebend sind auch die an den Steilhängen ausgebildeten teilweise naturnahen Waldtypen mit reichem Arteninventar. Hervorzuheben sind hier Uhu, Hohltaube, Dohle, mehrere Spechtarten und bei den Säugetieren die Bechsteinfledermaus.

Der Lückenmühler Forst nimmt eine Sonderstellung ein. Er stellt ein großflächiges, zusammenhängendes Waldgebiet im Einzugsbereich des Großen Otterbachs dar. Sowohl das Fließgewässersystem als auch die Bachauenvegetation sind noch überwiegend naturnah belassen. In den Fichtenforsten der Quellgebiete und im Otterbachtal sind Buchenhorste, Tanne, Kiefer und Eiche eingesprengt.

Hier befindet sich das Naturschutzgebiet „Mittelgrund“ bei Ruppersdorf. Dieser ehemalige Truppenübungsplatz ist gekennzeichnet durch einen großen störungsarmen Waldkomplex mit hohem Grenzlinienanteil, bedingt durch eingestreute Offenlandbiotope mit charakteristischen Lebensgemeinschaften des Mittelgebirgsraumes. Wertvoll sind diese Flächen nicht nur aus ornithologischer, sondern auch aus entomologischer und botanischer Sicht. Hervorzuheben sind Kuckuck, Schwarzstorch und Zwergtaucher.

Hohes Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald Ostthüringisch-Vogtländische Hochflächen
Übersicht über ornithologisch bedeutende Stehgewässer
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Die folgenden Teiche und Speicher stellen für die Vogelwelt im Beobachtungsgebiet wichtige Biotope dar:

Speicher Herrenteich

5,4 ha, 625 m ü. NN, Gemarkung Neundorf, Trinkwasserspeicher, Rastgewässer für Wasservögel und Limikolen

Speicher Friesauer Grund

4,0 ha, 514 m ü. NN, Gemarkungen Rempten­dorf und Friesau, Trinkwasserspeicher, Rastgewässer für Wasservögel, Brutgewässer für Zwergtaucher und gelegentlich Bleßralle

Speicher Pfotenbach

2,6 ha, 535 m ü. NN, Gemarkungen Friesau und Schönbrunn, extensive Fischwirtschaft und Badeteich, Rastgewässer für Wasservögel und Limikolen

Speicher Oberlemnitz

1,8 ha, 570 m ü. NN, Gemarkung Oberlemnitz, extensive Fischwirtschaft und Badeteich, Rastgewässer für Wasservögel, Brutgewässer für Bleßralle und gelegentlich Zwergtaucher

Speicher Zoppoten

1,6 ha, 500 m ü. NN, Gemarkung Zoppoten, Rastgewässer für Entenvögel, Schlafplatz für Stare vor dem Herbstzug

Ruhteich

1,4 ha, 515 m ü. NN, Gemarkung Remptendorf, intensive Fischwirtschaft, Rastgewässer für Wasservögel und Limikolen, Lebensraum für Eisvogel

Die oben genannten Gewässer besitzen eine relativ geringe Bedeutung als Brutplatz für Wasservögel, weil sie keine oder nur sehr kleinflächig ausgebildete Verlandungszonen aufweisen. Schilf (Phragmites australis) ist nur mit einem kleinen Bestand am Speicher Zoppoten vorhanden. Es gibt nur teilweise kleine Vorkommen von Breitblättrigem Rohrkolben (Typha latifolia).