Berichte und Dokumente

2. Jahrestreffen 2011

Das Herbsttreffen des Arbeitskreises fand am 19.11.2011 in Liebengrün statt. Während eines interessanten Nachmittags informierten Thomas Erdmann zum Thema "Weihen" und Sven Kästner über die Bestandssituation der Dohle in der Region. Dabei wurden Möglichkeiten erörtert, wie die Wahl der Dohle zum Vogel des Jahres 2012 in die Arbeit des AKOOS einfließen kann. Den Abschluß bildeten meist zufällig entstandene Aufnahmen von Albrecht Berg und Reinhard Müller, die einen Einblick in die Erlebnisse und Entdeckungen der beiden gaben. Und wie üblich im Herbst eines jeden Jahres wurde der aktuelle Jahresbericht des Arbeitskreises verteilt - mit 188 Seiten und mehr als 28.400 ausgewerteten Datensätzen einmal mehr ein Rekord. Herzlichen Dank an alle Beobachter!
Für das Beobachtungsjahr 2012 wurde die Dohle als Programmart festgelegt. Ziel ist es, die bekannten Kolonien regelmäßig aufzusuchen, um den tatsächlichen Bestand so exakt wie möglich zu ermitteln. Daneben soll der Aktionsradius dieser Vögel dokumentiert werden. Wie weit entfernen sich die Dohlen von ihren Brutplätzen, um in unserer intensiv genutzten Agrarlandschaft an geeignete Nahrungsquellen zu gelangen? Raps- und Maisfelder sowie Dauergrün und bebaute Getreidefelder bieten keine geeigneten Habitate. Wo halten sich die Dohlen im Winter auf? Wann kehren sie zu ihren Brutplätzen zurück? Was sind die ausschlaggebenden Faktoren für Rückkehr und Abzug? Um all diese Fragen zu beantworten, werden die Beobachter gebeten, jede Dohle gewissenhaft zu notieren. Auf diesem Wege gelingt es uns unter Umständen, eher unwahrscheinlich aber doch nicht auszuschließende Vorkommen abseits der uns bekannten Brutplätze zu ermitteln. In diesem Zuge sollen auch die Kirchen angesprochen werden. Vormals vorhandene Öffnungen in den Gebäuden sollen unter Zuhilfenahme der NABU-Aktion "Lebensraum Kirche" wieder geöffnet werden, neue Zugänge schaffen werden. Turmfalke, Dohle, Fledermäuse und ggf. auch die Schleiereule profitieren gleichermaßen davon. Irene und Jörg Zoch haben sich bereiterklärt, die Verbindungen zu knüpfen.
Da die Dohle bei uns vornehmlich ein Baumbrüter ist und damit in direkter Abhängigkeit vom Schwarzspecht steht, dessen Bruthöhlen sie als Nachnutzer bezieht, hat sich der AKOOS entschlossen, den Schwarzspecht als zweite Programmart für 2012 zu benennen. Neben der aktiven Suche nach Bruthöhlen geht es insbesondere darum, den Bestand für das gesamte Beobachtungsgebiet zu schätzen. Dazu sollte bewußt auf die Einteilung des Gebietes in Quadranten von je einem Quadratkilometer genutzt werden, so daß am Ende des Jahres festgehalten werden kann, in welchen Quadranten Schwarzspecht (und Dohle) zur Brutzeit und außerhalb der Brutzeit nachgewiesen worden sind. Dazu wird gegenwärtig ein Vorschlag erarbeitet, wie das Gebiet unter den einzelnen Beobachtern aufgeteilt werden kann, um flächendeckende Ergebnisse zu erzielen.