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Beobachtungen und Aktivitäten

15. Dezember 2013
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Ornithologischer Jahresbericht 2012 erscheint in Kürze

Ornithologischer Jahresbericht 2012 Mitte Dezember wird der Ornithologische Jahresbericht für das Jahr 2012 erscheinen. Die Drucklegung verzögerte sich, da die ursprünglich beauftragte Druckerei leider in ein Insolvenzverfahren gehen mußte. Mit der neuen Druckerei hoffen wir, eine vergleichbar gute Qualität des Drucks zu erhalten. Leider sind mit dem Wechsel der Druckerei auch höhere Kosten für die Broschüre verbunden. Auch weiterhin werden wir den Ornithologischen Jahresbericht zum Selbstkostenpreis vertreiben. Mit Blick auf die 188 farbig bebilderten Seiten voller interessanter Beobachtungen, scheint der angepeilte Preis von 12 € aus unserer Sicht aber angemessen. Mehr als 51.000 Beobachtungen wurden für den Bericht 2012 ausgewertet. Mehr als 160 Naturfreunde haben ihre Aufzeichnungen bereitgestellt.
Für das Jahr 2012 konnten wieder einige bemerkenswerte Feststellungen gemacht werden. So gelang der erste Nachweis des südosteuropäischen Rotfußfalken (Falco vespertinus) in der Region. Auch wurde der Mittelspecht (Dendrocopos medius) erstmals als Brutvogel festgestellt. Zwischen Lehesten im Westen, Ziegenrück und Schleiz im Norden, Gefell im Osten und der Landesgrenze zu Bayern im Süden konnten 170 Vogelarten nachgewiesen werden.
Erhältlich ist das mittlerweile zehnte Heft dieser Reihe zunächst in Bad Lobenstein und Schleiz in den Buchhandlungen und den Mühlenmärkten, in Remptendorf an der Tankstelle und in Katrins Lädchen. Dort ist auch der Bildkalender für 2014 erhältlich mit Vogelbildern aus dem Saale-Orla-Kreis. Die Aktiven des Arbeitskreises können ihr Heft auch direkt über Reinhart Walther beziehen oder eine Nachricht über die Kontaktadresse hinterlassen.

30. Juni 2013
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Erstnachweis des Kappensägers (Lophodytes cucullatus) im Beobachtungsgebiet

Weiblicher Kappensäger auf dem Friesauer Dorfteich
(Photo: F. Seeliger)
Am 5.6. konnte F. Seeliger auf dem Friesauer Dorfteich einen weiblichen Kappensäger beobachten und dokumentieren (Photo). Der Vogel hielt sich dort mindestens im Zeitraum von 6:50 Uhr bis 18:00 Uhr auf. Dabei wurde er bei der Jagd nach Fischen beobachtet.
Als Brutvogel des Nadelwaldgürtels in Nordamerika ist der Kappensäger ein seltener Irrgast an der europäischen Atlantikküste. Da die Art aber regelmäßig nur kurze Zugwege zurücklegt und in Europa nicht selten als Ziergeflügel gehalten wird, ist bei Beobachtungen außerhalb des Brutgebietes stets von Gefangenschaftsflüchtlingen auszugehen. Dies trifft sicher auch auf den Friesauer Vogel zu. Nichtsdestotrotz ist es der erste Nachweis dieser Art im Beobachtungsgebiet des AKOOS.

Literatur: http://de.wikipedia.org/wiki/Kappensäger

29. Juni 2013
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Erstnachweis der Flußseeschwalbe (Sterna hirundo) im Beobachtungsgebiet

Flußseeschwalbe am Speicher Pfotenbach
(Photo: R. Müller)
Der erste Nachweis der Flußseeschwalbe im Beobachtungsgebiet gelang R. Müller am 21.6. am Speicher Pfotenbach zwischen Schönbrunn und Friesau. Der Vogel jagte nach kleinen Fischen und konnte vom Beobachter mit Belegaufnahmen dokumentiert werden (Photo).
Wenngleich die Art wohl in der Vergangenheit Brutvogel in Thüringen war und als Durchzügler und Sommergast regelmäßig zwischen Ende März und Mitte November im Freistaat beobachtet wird (Rost & Grimm 2004), so wurde sie doch bisher im Beobachtungsgebiet des AKOOS noch nicht dokumentiert.

Literatur: Rost, Fred und Grimm, Herbert (2004): Kommentierte Artenliste der Vögel Thüringens, in: Anzeiger des Vereins Thüringer Ornithologen, Band 5, Sonderheft, S. 3-78.

6. Juni 2013
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Aktuelle Beobachtungen und Auswirkungen der Witterung

Der Mai brachte ungewöhnlich starke Niederschläge in der Region bei anhaltend geringen Temperaturen. Diese Witterung blieb nicht ohne Auswirkungen auf die Vogelwelt. Sehr ungewöhnlich ist z.B. die Erstbeobachtung des Neuntöters (Lanius collurio) durch R. Walther in Remptendorf. Der Vogel stand am 30.4. - vermutlich angelockt durch das rege Treiben an der Fütterung - im engen Garten/Hof des Beobachters inmitten der Ortschaft auf einem Baum. Neben Singdrossel (Turdus philomelos) und Rohrammer (Emberiza schoeniclus) war dies eine weitere Art, welche unerwartet und erstmalig an dieser Fütterung zu beobachten war.
S. Fiedler bemerkte am 30.4. in Blankenberg vier Rauchschwalben (Hirundo rustica), welche sich auffallend vom hier verbreiteten Phänotypen unterschieden (Photos). Die Vögel zeigten Kennzeichen der Unterarten H. r. transitiva (Libanon bis Gaza) oder H. r. savingnii (isolierte Population des ägyptischen Niltales), doch ist ein Auftreten dieser Subspezies in Mitteleuropa nicht zu erwarten. Die Rauchschwalbe zeigt eine große individuelle Variation innerhalb von H. r. rustica, bei der das Bauchgefieder im Norden am hellsten und nahezu weißlich und im Süden zunehmend gelblicher, rötlicher und brauner erscheint (Glutz von Blotzheim (Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, 1985). Gegenwärtig ist zu vermuten, daß es sich um Vögel aus dem Mittelmeerraum handelt, die mit Vertretern der nördlichen Population mitgezogen sind. Die Rauchschwalben waren nur am 30.4. zu sehen.

Rauchschwalbe mit rötlicher Unterseite neben Mehlschwalben (Delichon urbicum)
(Photo: S. Fiedler)
Rauchschwalbe mit rötlicher Unterseite neben einem in unseren Breiten normal gefärbten Individuum
(Photo: S. Fiedler)

Das anhaltend nasse und kalte Wetter dürfte bei zahlreichen Arten Schwierigkeiten im Brutgeschäfgt verursachen. Vergleichweise wenige Amseln (Turdus merula) waren bis Ende des Monats mit Futter zu sehen. Die Gesänge von Singdrossel (Turdus philomelos) und Misteldrossel (Turdus viscivorus) waren seltener zu hören als im Vorjahr. Dasselbe gilt überraschenderweise auch für Hohltaube (Columba oenas) und Ringeltaube (Columba palumbus). Beim Zilpzalp (Phylloscopus collybita) dürften wie bei anderen Boden-/Freibrütern etliche Nestlinge durch Verklammung erfroren sein. Ohnehin war diese Art bis heute seltener zu hören als 2011. Bei der Wasseramsel (Cinclus cinclus) war maximal ein Viertel der vorjährigen Brutplätze besetzt (P. Wieczorek). Hochwasser dürfte zudem zum Ausfall weiterer Bruten geführt haben (Photo). Besonders schwierig gestaltet sich die Lage für Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Mehlschwalbe (Delichon urbicum) und Mauersegler (Apus apus). Die Mehlschwalben haben vielerorts ihre Bruten aufgegeben. Am 26.5. sammelten sich annähernd 200 Ind. dicht gedrängt auf einer Hochspannungsleitung über dem Ausgleichsbecken Burgkhammer. Die Lage wurde aufgrund fehlender Nahrung allmählich auch für die Altvögel prekär. R. Reichel fand bei Burgk etliche Mehlschwalben, die Opfer der Witterung wurden (Photo). Vermutlich sind auch viele alte und nestjunge Mauersegler in ihren Nisthöhlen verhungert.

Der Otterbach am 5.6.
(Photo: R. Walther)
Etliche Mehlschwalben fielen der anhaltend ungünstigen Witterung zum Opfer.
(Photo: R. Walther)

Nicht unerwähnt bleiben sollen einige interessante Beobachtungen des auslaufenden Frühjahrszuges. R. Müller fand am 1.5. einen Bruchwasserläufer (Tringa glareola) am Speicher Herrenteich bei Neundorf. Im Gegensatz zum Waldwasserläufer (Tringa ochropus) wird die Art nur selten im Beobachtungsgebiet nachgewiesen. Einen Weißstorch (Ciconia ciconia) entdeckte K. Brem am 3.5. am Ortsrand von Langgrün. Auf einem Teich bei Burgk hielt sich am 26.5. eine männliche Kolbenente (Netta rufina) auf (S. Kästner, A. Schmidt). S. Fiedler meldete am 28.5. 2,0 Gänsesäger (Mergus merganser) auf der Saale bei Blankenberg.

15. April 2013
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Teilalbinotische Amseln

Teilalbinotische Amsel in Pöritzsch
(Photo: A. Berg)
Teilalbinotische Amsel in Blankenberg
(Photo: S. Fiedler)

Gleich zwei Beobachtungen teilalbinotischer Amseln (Turdus merula), beide männlich, gelangen im Abstand weniger Tage in der Region. A. Berg dokumentierte ein Individuum am 31.3. in Pöritzsch, S. Fiedler ein Individuum am 13.4. in Blankenberg (Photos).

15. April 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Beutelmeise
(Photo: A. Berg)
Die nunmehr warme Witterung hat dem Frühjahrszug den erwarteten Schwung verliehen und Beobachtungen weiterer Arten ermöglicht. A. Berg notierte am 13.4. zwei Beutelmeisen (Remiz pendulinus) am Pöritzscher Schafteich im Bild festhalten (Photo). H. Schneider meldete am 3.4. ca. 50 Seidenschwänze (Bombycilla garrulus) an der Fütterung in seinem Ebersdorfer Garten. Wasseramseln (Cinclus cinclus) wurden von A. Schmidt in Ziegenrück noch mit Nistmaterial gesehen, was auf einen der Witterung geschuldeten späteren Brutbeginn schließen läßt.
Mit zunehmendem Freizeitbetrieb auf der Saale ist die Zahl der rastenden Wasservögel stark zurückgegangen. Dafür lohnt nun ein Besuch der eisfreien Teiche und Speicher. Das Gewässer und die Ufervegetation sind beliebte Rastplätze.

10. April 2013
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Aktuelle Beobachtungen - Durchzug von Wasservögeln

Ein auffällig artenreicher Durchzug an Wasservögeln findet gegenwärtig in der Region statt. J. Schmidt konnte bei Gefell drei Kanadagans (Branta canadensis) beobachten. Die Art hat im Norden Europas und auch in Deutschland stabile Populationen aufgebaut, streift das Gebiet der Oberen Saale aber nur selten. Nach 1976 und 2002 ist dies erst der zweite dokumentierte Nachweis. Bemerkenswert ist auch die gleich zweifache Beobachtung der Kolbenente (Netta rufina) - erstmals seit dem Jahr 2000. R. Walther sah die Art auf der Klosterplatte bei Saalburg am 6.4. mit 2 Individuen und am 7.4. mit 2,2 Individuen. R. Müller beobachtete bei Saaldorf am 7.4. 3,1 Individuen. Von U. Haußner wurde eine männliche Knäkente (Anas querquedula) auf dem Ebersdorfer Brauteich dokumentiert.

Art 6.4. 7.4.
Höckerschwan(Cygnus olor)2
Nilgans(Alopochen aegyptiaca)2
Schnatterente(Anas strepera)2
Pfeifente(Anas penelope)164(!)
Krickente(Anas crecca)222
Stockente(Anas platyrhynchos)256
Spießente(Anas acuta)51
Löffelente(Anas clypeata)128
Kolbenente(Netta rufina)24
Tafelente(Aythya ferina)931
Reiherente(Aythya fuligula)821
Schellente(Bucephala clangula)35
Gänsesäger(Mergus merganser)19
Zwergtaucher(Tachybaptus ruficollis)1
Haubentaucher(Podiceps cristatus)1624
Blässhuhn(Fulica atra)6641
Lachmöwe(Larus ridibundus)149

Weitere interessante Beobachtungen waren 16 Pfeifenten und 92 Reiherenten am 8.4. an der Holzbrücke bei Burgk (U. Reichel) und die ersten Vertreter von Zilpzalp (Phylloscopus collybita), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Mehlschwalbe (Delichon urbicum) und Girlitz (Serinus serinus), die wie immer im Zugkalender zu finden sind.

Die Programmarten für 2013 sind Grünfink (Carduelis chloris) und Bluthänfling (Carduelis cannabina). Während sich letztgenannte Art noch etwas bedeckt hält und in den nächsten Tagen verstärkt eintreffen wird, sind beim Grünfink schon die ersten Balzflüge zu sehen ("Fledermausflug"). Auch der Gesang ist nun leicht zu hören, da noch vergleichweise wenige Arten singen. Bitte ab jetzt alle Beobachtungen dieser beiden Arten notieren, ganz besonders solche, die auf mögliche (Kategorie A), wahrscheinliche (Kategorie B) und sichere Bruten (Kategorie C) deuten.

6. April 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Die letzten Tage waren von anhaltender Kälte und weitgehend geschlossener Schneedecke geprägt. Entsprechend zögerlich entwickelte sich der Durchzug in der Region. Bei den Wasservögeln meldeten die Beobachter auf den eisfreien Abschnitten der Saale Krickente (Anas crecca), Pfeifente (Anas penelope), Spießente (Anas acuta), Tafelente (Aythya ferina), Reiherente (Aythya fuligula), Schellente (Bucephala clangula) und Haubentaucher (Podiceps cristatus).
Bei den Greifvögeln sind je eine Kornweihe bei Pöritzsch am 17.3. und 30.3. (A. Berg) sowie 20-30 Mäusebussarde (Buteo buteo) bei Schönbrunn (R. Müller) und bis zu 60(!) Mäusebussarde bei Frössen (R. Hartmann) erwähnenswert.
Bemerkenswert für unsere Region waren am 5.4. sechs Lachmöwen (Larus ridibundus), die Brotstücke aus dem Dorfteich in Remptendorf fischten.
Stare (Sturnus vulgaris) nutzen zur Nahrungssuche schneefreie Felder und besonders auch Fütterungen in den Ortschaften und erscheinen dort zu Hunderten. Kleinere Trupps von Kiebitzen (Vanellus vanellus) waren besonders zwischen Ebersdorf und Zoppoten zu sehen. Ganz bemerkenswert ist der diesjährige Einflug der Haubenlerche (Galerida cristata). Der Beobachtung eines Vogels am 11.3. in Remptendorf durch R. Walther folgten am 18.3. ein Individuum bei Blankenberg (S. Fiedler) und am 31.3. 16(!) Individuen wiederum bei Remptendorf (R. Walther).
Auf den schneefreien Abschnitten der Feldflur sind vereinzelt Heidelerchen (Lullula arborea) und Wiesenpieper (Anthus pratensis) anzutreffen. Von F. Seeliger wurde ein trotz winterlicher Witterung früher Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) am 22.3. bei Bad Lobenstein und am 16.3. eine Waldschnepfe (Scolopax rusticola) im Langwassergrund bei Neundorf gemeldet. Mit Limikolen ist gegenwärtig an allen Gewässern zu rechnen. R. Walther sah am 5.4. drei Waldwasserläufer (Tringa ochropus) an Remptendorfer Teichen.
Eine erste Mönchsgrasmücke sah A. Berg am 23.3. an seiner Fütterung in Pöritzsch. Solche Futterstellen ziehen in diesem bisher kalten Frühjahr vielfach Rohrammern (Emberiza schoeniclus) an. Neben Ziegenrück (A. Schmidt) wurde die Art nun auch mehrfach in Remptendorf (R. Walther) und Pöritzsch (A. Berg) gesehen.
Einzelne Hausrotschwänze (Phoenicurus ochruros) wurden seit Anfang April aus Schleiz, Pöritzsch, Langgrün, Sparnberg und Blankenberg gemeldet. Mit der nun angekündigten wärmeren Witterung sollten besonders bei dieser Art die Reviere rasch besetzt werden.
Fast zeitgleich sollten in den nächsten Tagen endlich auch Zilpzalp (Phylloscopus collybita) und Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus) erscheinen. Wahrscheinlich blieben die ersten Ankömmlinge nur unbemerkt. Der gegenwärtige Zugstau wird sich nun auflösen und vielleicht täglich eine regelrechte Schwemme an neuen Ankömmlingen zu uns bringen. Mit Blick auf den Kalender sind besonders Fitis (Phylloscopus trochilus), Klappergrasmücke (Sylvia curruca), Baumpieper (Anthus trivialis), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), Rauchschwalbe (Hirundo rustica), Mehlschwalbe (Delichon urbicum) und Girlitz (Serinus serinus) zu erwarten. Heckenbraunelle (Prunella modularis), Rotkehlchen (Erithacus rubecula) und Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) sollten ihre Gesangsaktivitäten nun deutlich steigern.
Die nächsten Tage versprechen spannend zu werden!

24. März 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Schwarzmilan frißt im Flug
(Photo: S. Fiedler)
Bei Frössen hat S. Fiedler am 23.3. 47 Mäsebussarde (Buteo buteo) zählen können. Das verschneite Feld, das nunmehr umgeackert wird, lockt auch andere Greifvögel an. Neben zwei Rotmilanen (Milvus milvus) war auch ein Schwarzmilan (Milvus migrans) zu sehen.
Die Zahl der Haubentaucher (Podiceps cristatus) hat sich auf der Klosterplatte zwischenzeitlich auf 20 erhöht - ein deutlicher Beleg für den Durchzug der Art.
An seiner Fütterung in Remptendorf beobachtete R. Walther am 23.3. erstmals eine Singdrossel (Turdus philomelos). Wären die Wälder sonst bereits erfüllt mit ihrem Gesang, so dämpft die gegenwärtige Witterung die Aktivitäten der Art. Dasselbe gilt für die Misteldrossel (Turdus viscivorus) und die Amsel (Turdus merula).

23. März 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Rohrammer an einer Fütterung in Ziegenrück
(Photo: A. Schmidt)
Die anhaltende Kälte bringt in diesem Frühjahr einige interessante Entwicklungen. Viele Zugvögel erscheinen mit Verzögerungen, andere Arten werden dort angetroffen, wo man sie kaum vermutet. A. Berg hat mittlerweile zwei tote Feldlerchen (Alauda arvensis) in Pöritzsch gefunden. Zahlreiche Schwärme dieser Art rasten gegenwärtig in schneefreien und windgeschützten Ackerfurchen und an Straßenrändern. Sie treten kaum in Erscheinung, da das für den Durchzug so markante Umherfliegen und Rufen fehlt. Deutlich häufiger als im vergangenen Jahr rasten auch Kiebitze (Vanellus vanellus) in der Feldflur.
Außergewöhnlich sind die Rohrammern (Emberiza schoeniclus), welche von A. Schmidt in Ziegenrück und R. Walther in Remptendorf an Fütterungen im Ort entdeckt wurden! Die verschneite Landschaft drängt auch die Stare (Sturnus vulgaris) in die Siedlungen und an die Winterfütterungen. S. Kästner sah etliche von ihnen bei der Nahrungsaufnahme an Silage. Schwärme von Erlenzeisigen (Carduelis spinus) haben die Region bereits passiert, doch Bachstelze (Motacilla alba), Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) und Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) machen sich noch immer rar. Und während die Spechte in manchen Jahren bereits im Janaur in Balzstimmung kommen, ist das Trommeln der Buntspechte (Dendrocopos major) bisher eher selten zu hören. Uhus (Bubo bubo) rufend dagegen ausdauernd und beginnen oft schon eine Stunde vor Einbruch der Dämmerung. Waldkäuze (Strix aluco) aber treten zur Zeit weiger in Erscheinung. Bei Blankenberg wurde wieder eine Waldohreule (Asio otus) angefahren. Auch dieser Vogel starb kurze Zeit später. Im Rinderstall in Schönbrunn hält sich gegenwärtig eine Schleiereule (Tyto alba) auf. Größere Ansammlungen von Mäusebussarden (Buteo buteo) wurden bei Bad Lobenstein, Gefell und Frössen gesehen. S. Fiedler zählte am 19.3. bei Frössen mindestens 38 Individuen.
Nachdem die Zahl der Wasservögel in den vergangenen Wochen eher gering ausfiel und auch die Arten spärlich vertreten waren, ist nunmehr ein deutlicher Durchzug auf den eisfreien Gewässern zu sehen. R. Walther notierte am 21.3. auf der Saale bei Saalburg 11 Haubentaucher (Podiceps cristatus), 4,4 Spießenten (Anas acuta), 4,3 Pfeifenten (Anas penelope), 1,1 Schnatterenten, (Anas strepera), 12,3 Krickenten (Anas crecca), 1,0 Tafelente (Aythya ferina) und 26,17 Reiherenten (Aythya fuligula). Am 20.3. waren es sogar 23 Pfeifenten und 27 Tafelenten. Zudem sind Gänsesäger (Mergus merganser) und Schellenten (Bucephala clangula) auf den Ausgleichsbecken und Fließstrecken zu sehen.

11. März 2013
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Aktuelle Beobachtungen - Nachweis der Haubenlerche (Galerida cristata)

Seit 1990 gelang kein Nachweis der Haubenlerche (Galerida cristata) für das Beobachtungsgebiet. Am 11.3. konnte R. Walther in der Ortslage Remptendorf ein Individuum mit einer Fluchtdistanz von sechs Metern beobachten.
Die Art wird in der älteren Literatur als Brutvogel für die Umgebung von Bad Lobenstein genannt. 1961 bis 1974 waren während der Winterzeit am Bahnhof Ebersdorf-Friesau regelmäßig und während der Brutzeit an der Straße Ebersdorf–Pöritzsch vereinzelt Haubenlerchen zu beobachten (D. Reichel). Seither gelangen nur noch vier weitere Nachweise zwischen 1979 und 1990 - allesamt im März - im Langwassergrund bei Neundorf, in Titschendorf und in Bad Lobenstein (F. Radon).

Literatur: Reichel, D., Radon, F. & S. Kästner (2005): Die Vogelwelt der Oberen Saale, Heft 3 Kuckucke–Drosseln.

10. März 2013
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Aktuelle Beobachtungen - Zweiter Nachweis der Ohrenlerche (Eremophila alpestris)

R. Walther gelang am 10.3. der zweite Nachweis der Ohrenlerche (Eremophila alpestris) im Beobachtungsgebiet. Am Wetterweg an der Bleilochtalsperre bei Saalburg fand er acht Individuen. An dieser Stelle beobachtete bereits G. Sacher am 10.1. 1979 beim bisher einzigen Nachweis zwei Trupps mit 33 und 8 Individuen, von denen er zwei fangen und beringen konnte.
Nach Rost und Grimm (2004) war für die Ohrenlerche in den 1970er Jahren ein alljährlicher Einflug teils kopfstarker Verbände nach Thüringen zu beobachten. Gegenwärtig aber ist die Art ein seltener Gast.

Literatur: Rost, F. & H. Grimm (2004): Kommentierte Artenliste der Vögel Thüringens, in: Anz. Ver. Thüring. Ornitol. 5, Sonderheft, S. 3-78.

6. März 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Waldohreule
(Photo: Untere Naturschutzbehörde, LRA SOK)
Die Ankunftsdaten der Zugvögel sind im Zugkalender nachzulesen. Weitere aktuelle Beobachtungen sollen an dieser Stelle zusammengefaßt werden.
Am 1.3. wurde der Unteren Naturschutzbehörde in Schleiz eine geschwächte Waldohreule (Asio otus) übergeben, welche am Kreisverkehr bei Schönbrunn aufgegriffen worden ist. Der Vogel war vermutlich mit einem Fahrzeug kollidiert und verstarb wenig später (Photo).
Nur wenige Silberreiher (Casmerodius albus) wurden in diesem Winter gemeldet. Daher ist die Beobachtung eines Vogels am 23.2. in Ziegenrück durchaus erwähnenswert (R. Pucklitsch). Rotmilane (Milvus milvus) wurden in den vergangenen Tagen mehrfach von den Beobachtern gemeldet, so etwa bei Friesau (K. Spindler) und Remptendorf (R. Walther). Ringeltauben (Columba palumbus) wurden bei Pöritzsch und Remptendorf bereits singend notiert, doch fehlen bisher größere Trupps. Maximal meldete R. Walther bisher 21 Individuen. Der Durchzug an Erlenzeisigen (Carduelis spinus) nimmt gegenwärtig zu. Stare (Sturnus vulgaris) sind in kleineren Trupps zu sehen und haben mancherorts bereits begonnen, mögliche Nisthöhlen zu reinigen. Vom Seidenschwanz (Bombycilla garrulus) liegen Nachweise von Ende Februar und Anfang März aus Weisbach und Remptendorf vor. Der allgemein stärkere Einflug in Ostdeutschland war im Beobachtungsgebiet deutlich schwächer zu spüren.

16. Februar 2013
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Bildkalender "Zauberhafte Vogelwelt 2014"

Lange schon stand die Überlegung im Raum, einen Bildkalender des AKOOS mit regionalem Bezug zu veröffentlichen. Für 2014 ist ein solcher Kalender in limitierter Auflage von 150 Exemplaren nun verfügbar. Der Kalender wurde im Bilderdruck gefertigt, auf das Format DIN A3 zugeschnitten und mit O-Wire-Bindung versehen. Das Kalendarium enthält neben den gesetzlichen Feiertagen auch die Termine für die Wasservogelzählung (WVZ).
Die Präsentation des Bildkalenders 2014 erfolgte während des diesjährigen Frühjahrstreffens. Alle Photos wurden von S. Kästner im Saale-Orla-Kreis aufgenommen, vorrangig im Beobachtungsgebiet des AKOOS.
Der Kalender wird bald an ausgewählten Verkaufsstellen erhältlich sein. Im Direktbezug wenden sich Interessenten bitte an Reinhart Walther. Der Preis liegt bei 8,50 Euro (bei Versand zzgl. Porto von 5,50 Euro).

16. Februar 2013
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Bericht vom Frühjahrstreffen 2013

Der Arbeitskreis führte am 10. Februar sein Frühjahrstreffen in Schönbrunn statt. Mit fast 40 Teilnehmern war es das bisher am besten besuchte Treffen. Die Plätze waren bis auf den letzten Stuhl besetzt. R. Walther und S. Kästner stellten noch einmal den Ornithologischen Jahresbericht 2011 vor, der sich bereits seit einigen Wochen eines großen Interesses an den Verkaufsstellen erfreut. Ergänzende Informationen gab es zur räumlichen Verteilung der Beobachtungen im Berichtsjahr sowie zu den Ergebnissen der Bestandserfassung für Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) und Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus). Ergänzend wurden Bilder vom Brutnachweis des Mittelspechts (Dendrocopos medius) aus dem Jahr 2012 gezeigt.
L. Knäschke erfreute die Teilnehmer mit zwei Filmbeiträgen. Zunächst zeigte er das rege Treiben an seinen Gartenteichen in Dörflas. Im August und September 2012 enstand dort umfangreiches Filmmaterial. Nicht weniger als 28 Arten konnte er dokumentieren, darunter Grauspecht (Picus canus) und Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Gerade der badende und trinkende Specht beeindruckte die Zuschauer. Die Präsentation gab einen interessanten Einblick in den Artenreichtum, der mit einsetzender Zugzeit in unseren Gärten zu beobachten ist. Kleine Gewässer mit flachen Uferzonen entwicklen sich rasch zu einem Magneten für trinkende und badende Vögel. Die Dokumentation dieser Beobachtungen mit Hilfe von Tageslisten ist ein einfacher und gewinnbringender Beitrag zum Aufwuchs unserer Datenbank.
In einem zweiten Filmbeitrag zeigte L. Knäschke seltene Aufnahmen vom Ammendienst eines weiblichen Haussperlings (Passer domesticus) an einem Nest des Hausrotschwanzes (Phoenicurus ochruros) mit fast flüggen Jungvögeln. Der Sperling fütterte die Brut u.a. mit pflanzlicher Nahrung und schien durch die Hausrotschwänze toleriert worden zu sein. Die Aufnahmen entstanden ebenfalls 2012 in Dörflas.
S. Kästner informierte in einem kurzen Beitrag über den Status der Bekassine (Gallinago gallinago) im Beobachtungsgebiet. Einstmals Brutvogel bei Helmsgrün und Neundorf, ist die Art seit 1991 nur noch Durchzügler. Aus diesem Grund konzentriert sich die Bestandserfassung für 2013 dieses Mal nicht am Vogel des Jahres. Mit Bluthänfling (Carduelis cannabina) und Grünfink (Carduelis chloris) wurden alternativ zwei Arten identifiziert, die leicht zu erkenenn sind, über deren Verbreitung und Häufigkeit bisher in der Region aber nur unzureichende Informationen vorliegen. Die Teilnehmer wurden aufgerufen, sich aktiv an der Erfassung zu beteiligen. Über die beiden Exkursionen, die 2013 organisiert werden sollen, wird zeitgerecht informiert werden.
Zu guter Letzt wurde während der Veranstaltung der erste Bildkalender des AKOOS präsentiert.

16. Februar 2013
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Aktuelle Beobachtungen

Insgesamt scheint es, als wäre bei vielen Arten eine ausgeprägte Winterflucht festzustellen. Im Gegensatz zum Winter 2011/2012 sind dieses Mal in vielen Gärten sehr viel weniger Amseln (Turdus merula) zu beobachten. Auch die Zahl durchziehender Grünfinkrn (Carduelis chloris) scheint geringer zu sein, doch wird erst die Auswertung der Tageslisten Gewißheit hinsichtlich dieser Vermutung bringen. Nachdem im Vorjahr endlich der erste Brutnachweis des Mittelspechts (Dendrocopos medius) im Ebersdorfer Park gelang, macht sich aber auch diese Art gegenwärtig an den Fütterungen rar. Aktuell liegen keine Beobachtungen vor.
Der neuerliche Kälteeinbruch im Januar hat die Zahl der Wasservögel ansteigen lassen. Auf der Fließstrecke bei Blankenberg notiete S. Fiedler in den vergangenen Wochen bis zu 30 Höckerschwäne (Cygnus olor). Auch Gänsesäger (Mergus merganser) waren dort zu beobachten. Am Ausgleichsbecken Burgkhammer registrierte R. Walther mehrfach Schellenten (Bucephala clangula). Am 14.2. sah derselbe Beobachter 1,1 Nilgänse (Alopochen aegyptiaca) auf der Bleilochtalsperre. Zudem waren dort auch 17 Haubentaucher (Podiceps cristatus) zu sehen. Die Zahl liegt zwar weit unter dem, was in der Vergangenheit auf dem Gewässer anzutreffen war, doch sind es immerhin mehr, als es in den Wintern seit 2008/2009 meist der Fall war. Mit mehr als 500 Individuen hält sich die Masse der Stockenten (Anas platyrhynchos) gegenwärtig auf dem Ausgleichsbecken Burgkhammer auf. Weitere 200 Individuen sind auf dem Bad Lobensteiner Stadtteich zu sehen.
Der Frühjahrszug hat auch abseits der Gewässer langsam eingesetzt. Anfang Februar konnte bereits ein erster Trupp von 15 Kranichen (Grus grus) über Schönbrunn beobachtet werden. Auch beim Star (Sturnus vulgaris) deutet ein Schwarm von 42 Ind. in Remptendorf auf die Rückkehr der Art hin. Der erste Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) wurde am 16.2. in Remptendorf gesehen. In diesem Zusammenhang bitten wir, die Erstbeobachtungen wieder unmittelbar zu melden, um die Ankunft im Zugkalender verfolgen zu können.

13. Januar 2013
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Aktuelle Winterbeobachtungen

Auffällig war in diesem Winter bisher die eher geringe Zahl an Vögeln - sowohl auf den weitgehend eisfreien Gewässern, als auch an den Fütterungen. Auf der Saale waren - wie im Winter zuvor - nur sehr wenige Haubentaucher (Podiceps cristatus) zu sehen. Der Ornithologische Jahresbericht 2011 greift dieses Phänomen in einer Übersicht der Zählergebnisse der Wasservogelzählung 2011/12 auf. Auch die Zahl der Stockenten (Anas platyrhynchos) ist vergleichsweise gering. Nordische Durchzügler scheinen die Ausnahme bei den Wasservögeln zu sein. Nur vereinzelt wurde über die Anwesenheit von Gänsesäger (Mergus merganser) und Schellente (Bucephala clangula) berichtet. Ganz anders sieht die Lage an der nahegelegenen Talsperre Zeulenroda aus, wo die Beobachter Zahlen von etwa 2000 Stockenten, 600 Bleßrallen (Fulica atra), mehr als 100 Gänsesägern und sogar mehr als 20 Samtenten (Melanitta fusca) melden. Auch die Zahl der Haubentaucher ist dort beträchtlich größer. Die Ursachen sind wohl in einem besseren Nahrungsangebot zu vermuten.
An den Fütterungen fällt die geringe Zahl an Amseln (Turdus merula) auf. Auch in unterholzreichen Habitaten entlang von Hecken oder Gewässern ist die Art nur vergleichsweise selten zu sehen. Wacholderdrosseln (Turdus pilaris) durchstreifen das Gebiet vereinzelt in Schwärmen von 80 bis 100 Individuen. U. Haußner konnte an seiner Fütterung in Ebersdorf bisher Kleinspecht (Dryobates minor) und Buntspecht (Dendrocopos major) nachweisen, doch fehlen Beobachtungen des Mittelspechts (Dendrocopos medius).
Gegenwärtig findet ein kleiner Einflug von Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) statt. Kleinere Trupps wurden u.a. von R. Walther aus Remptendorf gemeldet. Ebenfalls aus dem Norden kommend, durchstreifen gelegentlich Kornweihen (Circus cyaneus) die hiesige Feldflur. Im Dezember wurden mehrere Beobachtungen bekannt.
Wasseramsel (Cinclus cinclus) und Kolkrabe (Corvus corax) haben ihre Reviere bereits besetzt. In ruhigen, nicht allzu kalten Winternächten werden jetzt und verstärkt ab Anfang Februar unsere Eulen aktiv. Es lohnt sich, eine halbe Stunde vor Einbruch der Dunkelheit an bekannten und vermuteten Brutplätzen nach Uhu (Bubo bubo), Waldkauz (Strix aluco), Raufußkauz (Aegolius funereus), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und besonders auch nach der Waldohreule (Asio otus) Ausschau zu halten. A. Berg etwa berichtet von einer zeitweise bereits intensiv rufenden Waldohreule bei Pöritzsch. Von dieser Eulenart liegen im Gebiet die wenigsten Nachweise vor.
Am 10. Februar findet das Frühjahrstreffen des AKOOS statt. Alle Interessenten sind herzlich eingelden. Weitere Informationen sind unter der Rubrik "Termine" zu finden. Nutzen Sie diese Gelegenheit auch, um den neuen Jahresbericht zu erwerben!
Die Redaktion wünscht allen Beobachtern einen guten Start in ein hoffentlich erfüllendes und interessantes Jahr!