>>

Beobachtungen und Aktivitäten

15. Dezember 2012
nach oben

Der Ornithologische Jahresbericht 2011 ist erhältlich

Was lange währt... Der Ornithologische Jahresbericht 2011 des AKOOS ist nun verfügbar. Der Verkauf und Versand des Heftes erfolgt in den nächsten Tagen. Alle bereits eingegangenen Vorbestellungen werden automatisch berücksichtigt.
Ein Herbsttreffen war in diesem Jahr aufgrund terminlicher Hürden nicht mehr realisierbar. Üblicherweise wird dort der Jahresbericht verteilt. Die Broschüre kann nunmehr zum Preis von 8,50 Euro direkt von Reinhart Walther (Remptendorf), über die Buchhandlung am Markt, den Mühlenmarkt in Bad Lobenstein sowie Katrins Lädchen und die Servicestation Urban in Remptendorf erworben werden. Wer das Heft gegen einen Aufpreis von 1,50 Euro als Büchersendung nach Hause gesandt haben möchte, nutzt bitte die Kontaktadresse.
Der Arbeitskreis Ornithologie Obere Saale wünscht eine interessante Lektüre.

21. November 2012
nach oben

Ornithologischer Jahresbericht 2011 erscheint in Kürze

Demnächst erscheint Heft 9 (2012) des Ornithologischen Jahresberichts des AKOOS mit der Auswertung des Beobachtungsjahres 2011. Das neue Heft ist einmal mehr ein Beleg für die bemerkenswerte Entwicklung, welche die Vogelkunde in der Region in den vergangenen zehn Jahren genommen hat. Waren es 2005 noch 5.700 Beobachtungen, so steigerte sich die Zahl 2011 mit etwa 38.200 Datensätze auf mehr als das Sechsfache! Aus 75 Seiten Aufbereitung wurden nun 195 Seiten.

Inhaltsverzeichnis

Kurze Mitteilungen
KÄSTNER, S.: Die Dohle (Coloeus monedula) — Vogel des Jahres 2012
KÄSTNER, S.: Zugbeobachtungen im Oktober 2011
KÄSTNER, S.: Wasservogelzählung 2011/2012
KÄSTNER, S.: Aktivitäten des Arbeitskreises im Jahr 2011

Ornithologischer Jahresbericht 2011
KÄSTNER, S. & R. WALTHER: Ornithologischer Jahresbericht 2011

Preis und Verfügbarkeit des Berichts stehen noch nicht fest. Vorbestellungen werden gern entgegengenommen.

21. November 2012
nach oben

Beobachtungen vom Herbstzug

Kraniche (Grus grus) über Pöritzsch
Photo: A. Berg
Bei einer Punktzählung am 18. Oktober konnte R. Walther auffallenden Durchzug des Sommergoldhähnchens (Regulus ignicapillus) beobachten. Von 7:35-8:35 Uhr zählte er bei Remptendorf 41 Individuen. Bisher wurde der Durchzug der Art noch nie in solcher Deutlichkeit bemerkt.
Ein Prachttaucher (Gavia arctica) hielt sich am 19. Oktober auf dem Speicher Herrenteich bei Neundorf auf. R. Müller entdeckte und photographierte den Vogel.
A. Berg sah am 28. Oktober elf Kraniche (Grus grus) über Pöritzsch (Photo). Seit die Art im Bestand so kräftig gestiegen ist, nehmen auch die Nachweise bei uns zu. Den Thüringer Wald meiden Kraniche auf dem Zug aber weiterhin und umgehen ihn westlich. Insofern sind Beobachtungen der Art noch immer etwas Besonderes.
Am selben Tag entdeckte R. Walther über Remptendorf eine Ansammlung von Greifvögeln. Die Beobachtung mit dem Glas brachte Gewißheit, daß es sich um drei Mäusebussarde (Buteo buteo), zwei Rauhfußbussarde (Buteo lagopus) und einen sehr späten Wespenbussard (Pernis apivorus) handelte, sie nach Südwesten drifteten.
Zur Zeit werden von den Vogelkundlern wieder verstärkt die Gewässer aufgesucht. Mittlerweile wurden auch die Oktober- und Novembertermine der Wasservogelzählung absolviert. Erste Gänsesäger (Mergus merganser) und Schellenten (Bucephala clangula) wurden beobachtet, auch Sturmmöwe (Larus canus), Pfeifente (Anas penelope) und Krickente (Anas crecca) waren vertreten.

2. Oktober 2012
nach oben

Ergebnisse einer Punktzählung

Am 1. Oktober führte S. Kästner erneut eine Punktzählung zur Erfassung des Vogelzugs auf dem Friesauer Hügel bei Remptendorf durch. Das Wetter war nur unwesentlich günstiger. Bei weitgehender Windstille und klarem Wetter fand auch dieses Mal der Zug in großer Höhe statt. Im diffuseren Licht waren die Vögel naber etwas besser zu erkennen als am Vortag. Insgesamt wurden zwischen 6:45 Uhr und 10:00 Uhr mind. 1445 Individuen in 46 Arten nachgewiesen, die aber nicht immer als Durchzügler zu werten sind. Manche Arten waren Nahrungsgäste oder zwischen verschiedenen Standorten pendelnde Überflieger (z.B. Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes)). In diesem Zusammenhang wurden wie zuvor Rabenkrähe (Corvus corone) und Elster (Pica pica) nicht notiert.
Verteilung der Individuen auf die Arten Häufigste Art war bei ähnlich starkem Durchzug wiederum der Buchfink (Fringilla coelebs). Deutlich schwächer zog die Bachstelze (Motacilla alba). Bei der Ringeltaube (Columba palumbus) trieben wenige individuenstarke Gruppen die Zahl von 7 Ind. am 30.9. auf 128 Ind. am 1.10. nach oben, was die Art nach Zahl der erfaßten Individuen zum zweithäufigsten Durchzügler an diesem Tag machte. Erneut sammelten sich nach Zählung von R. Walther ca. 400 Ringeltauben auf den Feldern des Umspannwerkes. Bei der Blaumeise hielt der Durchzug an. Der größte Trupp umfaßte 13 Ind., so daß die Zahl der erfaßten Vögel von 78 auf 27 zurückging.
Nach Buchfink, Ringeltaube und Star (Sturnus vulgaris) folgten Grünfink (Carduelis chloris), Heidelerche (Lullula arborea) und Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) mit mehr als 40 Vögeln. Bemerkenswert waren neben dem intensiveren Zug von Turmfalke (Falco tinnunculus) und Singdrossel (Turdus philomelos) besonders ein später Nachweis des Mauerseglers (Apus apus) und ein ziehender Raubwürger (Lanius excubitor).
Alle Zahlen der nachfolgenden Tabelle verstehen sich als Mindestangaben. Wo immer eine Sichtbeobchtung fehlte, wurde die Zahl mit "mindestens 1" angegeben.

Art Anzahl Bemerkungen
Graugans(Anser anser)13
Graureiher(Ardea cinerea)3
Turmfalke(Falco tinnunculus)6
Hohltaube(Columba oenas)2
Ringeltaube(Columba palumbus)128ca. 400 Ind. am Umspannwerk
Mauersegler(Apus apus)1zusammen mit Rauchschwalben
Buntspecht(Dendrocopos major)1
Raubwürger(Lanius excubitor)1
Eichelhäher(Garrulus glandarius)1
Tannenhäher(Nucifraga caryocatactes)2Nahrungsgast
Dohle(Coloeus monedula)1
Blaumeise(Parus caeruleus)27
Kohlmeise(Parus major)18
Weidenmeise(Parus montanus)1
Heidelerche(Lullula arborea)50
Feldlerche(Alauda arvensis)39
Rauchschwalbe(Hirundo rustica)13
Mehlschwalbe(Delichon urbicum)3
Zilpzalp(Phylloscopus collybita)8
Wintergoldhähnchen(Regulus regulus)3
Kleiber(Sitta europaea)1
Zaunkönig(Troglodytes troglodytes)1
Star(Sturnus vulgaris)87
Misteldrossel(Turdus viscivorus)2
Amsel(Turdus merula)15ziehend und Nahrungsgast
Wacholderdrossel(Turdus pilaris)16
Singdrossel(Turdus philomelos)35
Rotkehlchen(Erithacus rubecula)2
Hausrotschwanz(Phoenicurus ochruros)4Nahrungsgast
Gartenrotschwanz(Phoenicurus phoenicurus)2Nahrungsgast
Heckenbraunelle(Prunella modularis)9
Feldsperling(Passer montanus)24Standortwechsel?
Baumpieper(Anthus trivialis)11
Wiesenpieper(Anthus pratensis)29
Bachstelze(Motacilla alba)14
Buchfink(Fringilla coelebs)692
Bergfink(Fringilla montifringilla)4
Kernbeißer(Coccothraustes coccothraustes)47
Gimpel(Pyrrhula pyrrhula)1
Girlitz(Serinus serinus)3
Grünfink(Carduelis chloris)54
Stieglitz(Carduelis carduelis)13
Erlenzeisig(Carduelis spinus)35
Bluthänfling(Carduelis cannabina)19
Goldammer(Emberiza citrinella)3Standortwechsel?
Rohrammer(Emberiza schoeniclus)1

30. September 2012
nach oben

Ergebnisse einer Punktzählung

Am 30. September führten S. Kästner und R. Walther eine Punktzählung auf dem Friesauer Hügel bei Remptendorf durch, um den Vogelzug zu erfassen. Am Vortag war starker Durchzug von Buchfinken (Fringilla coelebs) zu bemerken. Innerhalb einer Stunde erfaßte R. Walther am frühen Nachmittag mehr als 2.000 Individuen. Am Tag der Punktzählung ließ ungünstiges Wetter den Zug allerding erheblich abflauen. Bei nur schwachem Wind und klarem Wetter fand der schwächere Zug in größerer Höhe statt. Gegen den blauen Himmel waren die Vögel nur schwer zu erkennen. Die Ergebnisse der Zählung geben aber einen guten Einblick in die Artenvielfalt, die mit einer solchen Zählung erfaßt werden kann. Insgesamt wurden zwischen 6:45 Uhr und 10:00 Uhr mind. 1185 Individuen in 43 Arten nachgewiesen, die aber nicht immer als Durchzügler zu werten sind. Manche Arten waren Nahrungsgäste oder zwischen verschiedenen Standorten pendelnde Überflieger. In diesem Zusammenhang wurden Rabenkrähe (Corvus corone) und Elster (Pica pica) nicht notiert.
Verteilung der Individuen auf die Arten Häufigste Arten waren Buchfink (Fringilla coelebs), Star (Sturnus vulgaris), Grünfink (Carduelis chloris), Blaumeise (Parus caeruleus) und Bachstelze (Motacilla alba).
Bemerkenswert war der starke Zug von Blaumeisen. Der größte Trupp betrug 30 Individuen. Während Ringeltauben (Columba palumbus) als Durchzügler kaum in Erscheinung traten, war auf den Feldern am Umspannwerk aus der Entfernung ein Schwarm von etwa 500 Individuen zu sehen.
Alle Zahlen der nachfolgenden Tabelle verstehen sich als Mindestangaben. Wo immer eine Sichtbeobchtung fehlte, wurde die Zahl mit "mindestens 1" angegeben.

Art Anzahl Bemerkungen
Kormoran(Phalacrocorax carbo)2
Habicht(Accipiter gentilis)1
Mäusebussard(Buteo buteo)2
Turmfalke(Falco tinnunculus)3
Ringeltaube(Columba palumbus)7ca. 500 Ind. am Umspannwerk
Eichelhäher(Garrulus glandarius)5
Tannenhäher(Nucifraga caryocatactes)2Nahrungsgast
Blaumeise(Parus caeruleus)78
Kohlmeise(Parus major)25
Haubenmeise(Parus cristatus)1
Tannenmeise(Parus ater)8
Weidenmeise(Parus montanus)1
Heidelerche(Lullula arborea)19
Feldlerche(Alauda arvensis)41
Rauchschwalbe(Hirundo rustica)30
Mehlschwalbe(Delichon urbicum)1
Zilpzalp(Phylloscopus collybita)6
Wintergoldhähnchen(Regulus regulus)1
Zaunkönig(Troglodytes troglodytes)2
Star(Sturnus vulgaris)144
Amsel(Turdus merula)7
Wacholderdrossel(Turdus pilaris)13
Singdrossel(Turdus philomelos)7
Rotkehlchen(Erithacus rubecula)2
Hausrotschwanz(Phoenicurus ochruros)7Nahrungsgast
Gartenrotschwanz(Phoenicurus phoenicurus)4
Heckenbraunelle(Prunella modularis)11
Feldsperling(Passer montanus)9Standortwechsel?
Baumpieper(Anthus trivialis)10
Wiesenpieper(Anthus pratensis)40
Wiesenschafstelze(Motacilla flava)1
Bachstelze(Motacilla alba)74
Buchfink(Fringilla coelebs)457
Bergfink(Fringilla montifringilla)3
Kernbeißer(Coccothraustes coccothraustes)21
Gimpel(Pyrrhula pyrrhula)9
Girlitz(Serinus serinus)1
Grünfink(Carduelis chloris)80
Stieglitz(Carduelis carduelis)9
Erlenzeisig(Carduelis spinus)15
Bluthänfling(Carduelis cannabina)18
Goldammer(Emberiza citrinella)6Standortwechsel?
Rohrammer(Emberiza schoeniclus)2

30. September 2012
nach oben

Mandarinente (Aix galericulata)in Heberndorf

Mandarinente (Aix galericulata) in Heberndorf
Photo: R. Walther
Wohl schon seit längerem hält sich eine weibliche Mandarinente auf dem Heberndorfer Dorfteich auf. R. Walther sah den Vogel und dokumentierte ihn im Bild. Seit Mitte der 1990er Jahre liegen Nachweise dieser Art im Beobachtungsgebiet vor. Wahrscheinlich handelte es sich immer um Gefangenschaftsflüchtlinge und keine Vertreter der in Deutschland brütenden Populationen. In einem Fall wurde die Herkunft durch einen Züchterring belegt. Auch dieses Männchen ist rechts mit einem Züchterring markiert. Ob es zugeflogen ist oder von einem hiesigen Geflügelzüchter ausgesetzt wurde, konnte bisher nicht festgestellt werden.

24. September 2012
nach oben

Beobachtungen vom Herbstzug

In den vergangenen Tagen war auffallender Durchzug von Greifvögeln zu bemerken. Ansammlungen von bis zu elf Mäusebussarden bei Frössen (Buteo buteo) und max. 14 Rotmilanen (Milvus milvus) bei Oberlemnitz waren zu sehen (S. Kästner). Der einsetzende Zug von Ringeltaube (Columba palumbus), Star (Sturnus vulgaris) und Buchfink (Fringilla coelebs) ist bereits deutlich zu beobachten. Am 22.9. wurde bei Remptendorf auch ein erster Bergfink (Fringilla montifringilla) gehört (S. Kästner). Ganz außergewöhnlich ist die Beobachtung von ca. 300 Grünfinken (Carduelis chloris) und ca. 500 Stieglitzen (Carduelis carduelis) am Speicher Pfotenbach zwischen Schönbrunn und Friesau am 24.9. durch R. Walther.
Die letzten Durchzügler von Klappergrasmücke (Sylvia curruca), Baumpieper (Anthus trivialis) und Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) wurden bei Remptendorf nachgewiesen (S. Kästner; R. Walther). Erste Silberreiher (Casmerodius albus) zeigten sich am 23.9. an der Saale bei Zoppoten (S. Kästner). Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) wurden vereinzelt in der Feldflur gesehen (R. Walther). An der Saale waren kurzzeitig Fischadler (Pandion haliaetus) anzutreffen (A. Berg; S. Kästner).
In der Abenddämmerung sind nun Uhu (Bubo bubo), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und Waldkauz (Strix aluco) zu hören. Die gegenwärtig kurzen Rufaktivitäten zwischen 19:00 Uhr und 19:45 Uhr sind dennoch gut geeignet, Nachweise dieser Arten zu erbringen.

13. August 2012
nach oben

Beobachtungen vom Herbstzug

Wiedehopf (Upupa epops) bei Pöritzsch
Photo: A. Berg
Nach einem gefühlt durchwachsenen Sommer wartet mancher noch auf warme, sonnige Tage. In der Vogelwelt aber hat längst der Herbstzug begonnen. Bereits Ende Juli verschwanden die Mauersegler (Apus apus). Eine schöne Beobachtung gelang A. Berg am 10.8. mit einem rastenden Wiedehopf (Upupa epops) bei Pöritzsch. Weitere Durchzügler betreffen eine Nachtigall (Luscinia megarhynchos) am 12.8. bei Remptendorf (S. Kästner) und später an gleicher Stelle ein Wendehals (Jynx torquilla) (S. Kästner, R. Müller, T. Stöckigt). Auch S. Fiedler sah am 12.8. bei Blankenberg einen Wendehals.
Stare (Sturnus vulgaris) treten seit einigen Tagen wieder in Schwärmen von bis zu 100 Individuen auf. Dagegen fehlen Nachweise der Dohle (Coloeus monedula). Während zahlreiche Amseln (Turdus merula), Singdrosseln (Turdus philomelos) und Mönchsgrasmücken (Sylvia atricapilla) das Nahrungsangebot der reifenden Holunderbeeren nutzen, sind von Fitis (Phylloscopus trochilus) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita) nur einzelne Individuen zu sehen. Der Zug hat seit 12.8. auch für den Baumpieper (Anthus trivialis) begonnen. Bei Remptendorf gelangen am 10.8. auch Nachweise von Wespenbussard (Pernis apivorus) und Waldwasserläufer (Tringa ochropus) (S. Kästner) sowie einer diesjährigen Rohrweihe (Circus aeruginosus) (S. Kästner, R. Walther). In den letzten August- und ersten Septembertagen sollte verstärkt auf die letzten Turteltauben (Streptopelia turtur) und Neuntöter (Lanius collurio) geachtet werden. Auch das Auftreten der Dohle sollte dokumentiert werden - nicht nur weil die Art als Vogel des Jahres besonders im Fokus steht.
Erwähnenswert sind zudem die Brutnachweise eines Zwergtauchers (Tachybaptus ruficollis) auf dem Pöritzscher Schafteich (A. Berg) und einer Reiherente (Aythya fuligula) auf dem Mühlteich in Friesau (E. Wetzel; R. Müller).

15. Juni 2012
nach oben

Bilder vom ersten Brutnachweis des Mittelspechts (Dendrocopos medius) in der Region

Brutplatz (schräger Baum)
Photo: S. Kästner
Alt- und Jungvogel
Photo: S. Kästner
Altvogel mit Futter
Photo: S. Kästner
Jungvogel in der Bruthöhle
Photo: S. Kästner

2. Juni 2012
nach oben

Erster Brutnachweis des Mittelspechts (Dendrocopos medius)

Mittelspecht an der Bruthöhle
Photo: R. Müller
Seit 2007 häufen sich Nachweise des Mittelspechts im Beobachtungsgebiet des Arbeitskreises. Zunächst waren es Winterbeobachtungen an der Fütterung von L. Knäschke in Dörflas. In Blankenberg wies S. Fiedler ab November 2010 die Art wiederholt an seiner Fütterung nach. Im gleichen Jahr gelangen auch Beobachtungen in Ziegenrück durch A. Schmidt sowie in Ebersdorf durch U. Baumgartl und E. Gölker. Auch im Winter 2011/2012 war bei U. Haußner in Ebersdorf ein Mittelspecht zu sehen. Bisher blieben alle Nachsuchen zur Brutzeit nach diesem unscheinbaren und im Vergleich zu anderen Arten weniger ruf- und trommelfreudigen Specht ohne Erfolg. Nachdem aber R. Müller und S. Kästner noch bis in den Mai hinein zwei Nachweise im Ebersdorfer Park gelangen, stiegen die Chancen, eine seit längerem vermutete Brut zu finden.
R. Müller glückte nun am 31.5. der erste Brutnachweis des Mittelspechts in unserem Beobachtungsgebiet. Er fand zufällig die fütternden Altvögel unweit des Pfotenteichs im Ebersdorfer Park und konnte darüber hinaus noch eine Belegaufnahme anfertigen.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß noch ein bis zwei weitere Paare im Gebiet brüten, namentlich an den Saalehängen zwischen Ziegenrück und Burgk und vielleicht auch bei Blankenberg. Es lohnt sich also, einen nur flüchtig wahrgenommenen Specht genauer anzusehen. Vielleicht ist es tatsächlich ein Mittelspecht.

7. Mai 2012
nach oben

Aktuelle Beobachtungen

Ungewöhnlich ist die Beobachtung von zwei Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) am 30.4. in Lehesten durch P. Wieczorek. Abgesehen von einem Nachweis am 25.5.1991 in Saalburg ist dies die späteste Feststellung dieses nordischen Durchzüglers im Beobachtungsgebiet. Grauschnäpper (Muscicapa striata) sind seit Anfang des Monats an vielen Stellen zu hören, während sich Dorngrasmücke (Sylvia communis) und Gartengrasmücke (Sylvia borin) bisher rar machen. Klappergrasmücken (Sylvia curruca) werden dieser Tage nur in Siedlungen gehört. Jede Beobachtung dieser markanten Art bitte notieren! Vom Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) fehlen neue Beobachtungen völlig, seitdem der erste Vogel am 20.4. entdeckt wurde.
Bemerkenswert ist der Brutnachweis einer Waldohreule (Asio otus) bei Rothenacker durch P. Staudt. Von dieser Eule liegen im Beobachtungsgebiet die wenigsten Nachweise vor und bestehen die größten Wissenslücken. Am 6.5. konnten vier Jungvögel im und außerhalb vom Nest sowie die jagenden Altvögel beobachtet werden.

5. Mai 2012
nach oben

Wanderung rund um Gräfenwarth

Die Wandergruppe in Gräfenwarth
Photo: S. Kästner
Zu einer Vogelstimmenwanderung luden AKOOS und NABU RV Bad Lobenstein e.V. am 5.5. rund um Gräfenwarth ein. Bei trockenem Wetter fanden sich mehr als 30 Naturfreunde ein. Die Wanderung führte durch Siedlung, Agrarland und Feldgehölz. Sowohl Artenzahl als auch die Zahl der Individuen waren eher gering. Dennoch war ein guter Einblick in das jeweils unterschiedliche Artenspektrum der Lebensräume zu bekommen. In der Ortschaft wurde die Anpassungsfähigkeit von Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) und Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) dargestellt. Während sich der Hausrotschwanz als enger Kulturfolger und Kurzstreckenzieher mit Tendenz zur Überwinterung im Brutgebiet als anpassungsfähig erweist, leidet der Gartenrotschwanz als Höhlenbrüter und Langstreckenzieher unter Habitatverlust und Verlusten aufgrund seiner Zugstrategie. Entsprechend war auch nur der Hausrotschwanz während der Wanderung festzustellen. Auch Rauchschwalbe (Hirundo rustica) und Mehlschwalbe (Delichon urbicum) waren zu beobachten. Beide Arten leiden unter bewußter Verdrängung durch den Menschen, sind jedoch in Mitteleuropa auf dessen Tolerenz angewiesen, da sie nur in unseren Siedlungen einen Lebensraum finden.
Der Gartengürtel und die angrenzenden Hecken bot Nachweise von Fitis (Phylloscopus trochilus), Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) und Klappergrasmücke (Sylvia curruca). Eine Besonderheit waren zwei Durchzügler: Braunkehlchen (Saxicola rubetra) und Feldschwirl (Locustella naevia). Erwartungsgemäß wenige Feldlerchen (Alauda arvensis) sangen in der intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaft. Auch Goldammern (Emberiza citrinella) wurden auf der kurzen Strecke nur an wenigen Stellen bemerkt. Überfliegend wurden Graureiher (Ardea cinerea) und Buntspecht (Dendrocopos major) gesehen. Ein überfliegender Schwarzspecht (Dryocopus martius) zeigte sich nur kurz, doch wurden im Feldgehölz sowohl ältere Bruthöhlen als auch Hackspuren dieses Spechts gefunden. Auf die Anwesenheit eines Habichts (Accipiter gentilis) deuteten die Rupfungen von Buchfink (Fringilla coelebs) und Ringeltaube (Columba palumbus) hin. Eierschalen der Ringeltaube zeigten zudem Brutnachweise der Art im Gehölz an. Insgesamt war es sehr ruhig im Feldgehölz, was nur teilweise mit der Tages- und Jahreszeit zu erklären war. Nennenswert waren Beobachtungen von Tannenmeise (Parus ater), Heckenbraunelle (Prunella modularis), Zilpzalp (Phylloscopus collybita) und Rotkehlchen (Erithacus rubecula).

1. Mai 2012
nach oben

Aktuelle Beobachtungen

Nilgänse
Photo: A. Berg
Die Brutsaison ist in vollem Gange. Die erste Brut der Wasseramsel (Cinclus cinclus) hat das Nest längst verlassen, weitere Arten wie Waldkauz (Strix aluco) und Kolkrabe (Corvus corax) folgen. Der Höckerschwans (Cygnus olor) bei Blankenberg hat die Brut nicht erfolgreich beenden können. Federspuren und das Fehlen des Weibchens deuten darauf hin, daß der brütende Vogel (von einem Fuchs?) gerissen wurde. Ein ähnliches Schicksal hat wohl der Wanderfalke (Falco peregrinus) erlitten. Federn von Bauch und Rücken unterhalb des vermuteten Brutplatzes lassen vermuten, daß das brütende Weibchen Beute von Habicht (Accipiter gentilis) oder Uhu (Bubo bubo) wurde.
Mit der Ankunft von Mauersegler (Apus apus), Gartengrasmücke (Sylvia borin) und Grauschnäpper (Muscicapa striata) erwarten wir nur noch die späten Heimkehrer, wie Neuntöter (Lanius collurio) und Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), deren Ankunft in den nächsten Tagen erfolgen sollte.
Alle Beobachter und Naturfreunde seine an dieser Stelle noch einmal an die diesjährige Erfassung von Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Dohle (Coloeus monedula) erinnert. Ein Spaziergang durch die mit frischem Buchengrün geschmückten Wälder ist eine ideale Gelegenheit, nach diesen beiden Arten Ausschau zu halten. Gerade die Kolonien der Dohle bedürfen wiederholter Kontrollen, um die scheuen Vögel beim Einfliegen in die Bruthöhlen zu bemerken.
Im Ebersdorfer Park konnte S. Kästner am 28.4. Grünspecht (Picus viridis) und Mittelspecht (Dendrocopos medius) nachweisen. Von ersterem wurde möglicherweise die Bruthöhle gefunden, bei letzterem sind weitere Nachweise erforderlich, um wenigstens einen Brutverdacht äußern zu können. Auch hier lohnt sich ein Spaziergang!
Weitere bemerkenswerte Beobachtungen waren ein Paar Nilgänse am 20.4. auf der Bleilochtalsperre (A. Berg) und der Horstfund eines Rotmilans (Milvus milvus) zwischen Schönbrunn und Bad Lobenstein.

13. April 2012
nach oben

Bemerkenswerte Beobachtungen

Höckerschwan
Photo: S. Fiedler
Eine Reihe bemerkenswerter Beobachtungen gelang in den vergangenen Tagen.
S. Fiedler glückte in der Saaleaue bei Blankenstein erstmals seit vielen Jahren ein Brutnachweis des Höckerschwans (Cygnus olor). Bis in die 1980er Jahre sind Bruten eines zahmen Paares aus dem Ebersdorfer Park bekannt. Seit einiger Zeit war auf der Saale bei Blankenstein ein wenig scheues Männchen zu sehen, zu dem sich im vergangenen Winter ein Weibchen gesellte. Woher die Schwäne stammen, ist unbekannt. Beide Vögel sind unberingt. Doch zeigt ihr Verhalten, daß sie häufigen Kontakt zu Menschen hatten.

Wanderfalke
Photo: N. Röhnert
Auch vom Wanderfalken (Falco peregrinus) gibt es wieder erfreuliche Nachrichten. N. Röhnert stieß auf ein Paar, das dem Verhalten nach ein Revier hält, möglicherweise sogar schon brütet. Erst 2005 und damit 50 Jahre nach seinem Verschwinden ist erstmals wieder ein Brutversuch des Wanderfalken in der Region nachgewiesen worden. Nach der erfolglosen Brut im Vorjahr und einem diesjährig besetzten Revier an anderer Stelle ist läßt dieser Fund auf eine dauerhafte Wiederbesiedlung hoffen. Da aber selbst heute die Brutplätze dieser Art bedroht sind, die Nester ausgenommen, die Vögel verfolgt werden, bleibt der genaue Ort ungenannt. Das hier gezeigte Bild entstand, bevor N. Röhnert nach dieser zufälligen Begegnung Abstand zum potentiellen Brutplatz gewann.

Ringdrossel
Photo: K. Spindler
Das Bild mag den Anforderungen für einen großformatigen Hochglanz-Kalender nicht genügen, doch sind Beobachtungen und mehr noch Belegaufnahmen der Ringdrossel (Turdus torquatus) in unserer Region ausgesprochen selten. Das Bild zeigt nicht nur die Feldkennzeichen einer männlichen Ringdrossel, die K. Spindler am 6.4. auf einem Acker bei Friesau sah, es zeigt - wie die anderen Bilder in diesem Beitrag auch -, wie nützlich es sein kann, eine kompakte Digitalkamera auf den Streifzügen in die Natur mitzuführen. Für Belegaufnahmen sind die Bilder oft genug geeignet, manchmal auch für die nachträgliche Bestimmung unbekannter Arten. Der Beobachter hatte am 8.4. erneutes Glück und sah noch einmal eine (vielleicht dieselbe?) männliche Ringdrossel auf einem Feld am Kühlen Morgen.

Mehrere Beobachter berichteten über starken Durchzug von Bergfinken (Fringilla montifringilla). S. Fiedler sah ca. 300 Individuen am 8.4. im Raum Blankenberg. Eine weitere bemerkenswerte Beobachtung der vergangenen Tage war eine männliche Wiesenweihe (Circus pygargus), die T. Erdmann am 30.3. an der Linde bei Ebersdorf sah. In der Schönbrunner Flur konnte er am 1.4. zudem eine weibliche Kornweihe (Circus cyaneus) und eine Rohrweihe (Circus aeruginosus) sehen. Nachdem A. Berg bereits am 27.3. 2 Beutelmeisen (Remiz pendulinus) sehen konnte erwarteten R. Walther am 4.4. gleich 11 Individuen dieses seltenen Durchzüglers am Remptendorfer Staudenteich.
Mit Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) und Rauchschwalbe (Hirundo rustica) haben weitere Zugvögel unsere Region erreicht. Nun wird es Zeit für Mehlschwalbe (Delichon urbicum), Klappergrasmücke (Sylvia curruca) und Gartengrasmücke (Sylvia borin). Auch die Ankunft von Neuntöter (Lanius collurio) und Kuckuck (Cuculus canorus) wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

28. März 2012
nach oben

Beobachtungen vom Frühjahrszug

Der März wartete mit einigen interessanten Beobachtungen auf. Bereits am 18.3. konnte A. Berg über Pöritzsch den ersten Fischadler (Pandion haliaetus) beobachten. Ein frühes Datum für unsere Region. Daß sich die Nachweise in der vergangenen Zeit häuften liegt sicher nicht nur an der höheren Beobachterdichte, sondern auch an der Bestandszunahme der Art. Gleiches gilt für den Kranich (Grus grus), der neuerdings häufiger das Gebiet überfliegt und gelegentlich sogar rastet. Auch hier gelang wieder ein Nachweis. Bereits am 29.2. meldete A. Pasold acht rastende Kraniche auf der Maisstoppel unterhalb der Tankstelle bei Remptendorf.
Mehrfach wurden Wanderfalke (Falco peregrinus) an einem potentiellen Brutplatz an der Oberen Saale gesehen (R. Müller, F. Radon), was die Hoffnung nährt, daß nach dem Brutversuch im vergangenen Jahr erneut ein Revier besetzt wurde. Die lange erwartete Rückkehr der Art, welche in den 1950er Jahren verschwand, scheint an Dynamik zu gewinnen.
Beutelmeise
Photo: A. Berg
A. Berg konnte am 27.3. zwei rastende Beutelmeisen (Remiz pendulinus) am Pöritzscher Schafteich entdecken und R. Walther berichtet über einen starken Durchzug von Rotdrosseln (Turdus iliacus) im Raum Remptendorf. Während die Heckenbraunelle (Prunella modularis) mittlerweile in großer Zahl im Beobachtungsgebiet eingetroffen ist, erreichen Turmfalken (Falco tinnunculus) ihre Brutplätze nur zögerlich.
Alle Beobachter werden auf diesem Wege noch einmal an unsere diesjährigen Programmarten erinnert. Gerade jetzt lohnt sich die Kartierung von Revieren des Schwarzspechts (Dryocopus martius), da die Balz in vollem Gange ist und die typischen Rufe und das markante Trommeln eine Erfassung erleichtern. Schwarzspechte haben große Reviere. Benachbarte Vorkommen lassen sich nur durch Auswertung aller Beobachtungen ermitteln. Daher bitte alle Beobachtungen in diesem Jahr möglichst punktgenau notieren. In diesem Zuge wollen wir auch unsere zweite Programmart, die Dohle (Coloeus monedula) erfassen. R. Walther gelang die Beobachtung von drei Dohlen unweit von Karolinenfield bei Remptendorf an einem Ort, an dem die Art bisher nicht als Brutvogel bekannt ist. Da das Gelände geeignete Höhlenbäume aufweist, wird er dieses mögliche Vorkommen in nächster Zeit noch einmal aufsuchen. Diese Beobachtung zeigt, daß im Rahmen der Suche nach Schwarzspechten immer auch mit Dohlen gerechnet werden sollte. Aber auch die bekannten Vorkommen sollten von den Beobachtern immer wieder aufgesucht werden, um verläßliche Angaben zur Brutbiologie und zur Anzahl der Brutpaare zu gewinnen.

16. März 2012
nach oben

Wasservögel allerorten

Die gegenwärtige Hochdrucklage brachte nicht nur ausgedehnten Sonnenschein und Temperaturen von 20°C sondern auch einen starken Einflug an Wasservögeln. Bei einer Exkursion zu den Teichen und Speichern des Oberlandes konnte S. Kästner folgende Beobachtungen machen:
Speicher Pfotenbach (Friesau): Stockenten, Löffelenten, Knäkenten
Speicher Oberlemnitz (Oberlemnitz): Stockenten, Pfeifenten, Gänsesäger, Bleßralle
Speicher Herrenteich (Neundorf): Stockenten, Knäkenten
Speicher Zoppoten (Zoppoten): Stockenten, Reiherenten, Krickenten
Ruhteich (Remptendorf): Reiherenten, Krickenten, Schwarzstorch
Speicher Friesaugrund (Remptendorf): Stockenten, Krickenten, Zwergtaucher
Teich Siehdichfür (Remptendorf): Krickenten
Jahreszeit und Wetter lassen für die kommenden Tage eine größere Dynamik erwarten. Daher lohnt sich immer wieder ein Besuch an den Gewässern der Region.
Während Drosseln auffallend ziehen, machen sich Greifvögel noch rar. Turmfalken fehlen noch fast völlig, sollten in den kommenden Tagen aber wieder eintreffen.

11. März 2012
nach oben

Weitere Arten kehren zurück

Weitere Arten sind in der Region eingetroffen. Etliche Beobachter haben bereits Rotmilane (Milvus milvus) gesehen. Neben Bachstelze (Motacilla alba) und Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) sind jetzt auch Rohrammer (Emberiza schoeniclus) und Wiesenpieper (Anthus pratensis) zu sehen. Größere Schwärme von Erlenzeisigen (Carduelis spinus) wurden von mehreren Beobachtern aus allen Teilen des Beobachtungsgebietes gemeldet.
Über den aktuellen Stand informiert weiterhin der Zugkalender.
Eine besondere Beobachtung machte R. Walther am 10.3. in der Remptendorfer Flur. Dort zeigte sich ein Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola). Aus dieser Gegend wurden auch ziehende Rotdrosseln (Turdus iliacus) festgestellt.
In der Kolonie am Wolfenstein bei Blankenstein haben die Graureiher (Ardea cinerea) nach Auskunft von S. Fiedler bereits die ersten Horste besetzt. T. Erdmann konnte am 2.3. bei Unterlemnitz einen singenden Grünspecht (Picus viridis) hören.

2. März 2012
nach oben

Frühjahrszug

Die ersten wärmeren Tage Ende Februar haben dem Frühjahrszug und dem beginnenden Brutgeschäft spürbaren Auftrieb verschafft. Misteldrossel (Turdus viscivorus) und Wacholderdrossel (Turdus pilaris) ziehen. Auch Hohltaube (Columba oenas) und Ringeltaube (Columba palumbus) wurden schon gesehen. In der Feldflur sind bereits zahlreiche Feldlerchen (Alauda arvensis) und vereinzelt auch Kiebitze (Vanellus vanellus) zu beobachten. Goldammern (Emberiza citrinella) singen bereits ausdauernd, auch ein erster Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) war dieser Tage zu hören.
Kolkrabe (Corvus corax) und Wasseramsel (Cinclus cinclus) haben bereits mit dem Brutgeschäft begonnen.
In den kommenden Wochen ist mit dem Eintreffen einer großen Zahl an Arten zu rechnen. Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) und Bachstelze (Motacilla alba) werden nun folgen. Auch auf Gebirgsstelzen (Motacilla cinerea) sollte an den Fließgewässern geachtet werden. Über den aktuellen Stand informiert der Zugkalender. Wir bitten alle Beobachter um rasche Übermittlung ihrer Erstbeobachtungen, um sie in den Kalender einarbeiten zu können.

12. Februar 2012
nach oben

Überwintern trotz strenger Kälte

Manche Arten sind ganzjährig bei uns anzutreffen, weichen aber vor strenger Kälte und anhaltend geschlossener Schneedecke oder vereisten Gewässern aus. Andere Arten wiederum sind Zugvögel und versuchen gelegentlich bei uns zu überwintern. Beobachtungen von solchen Arten sind im Winter natürlich besonders interessant. So konnte in Eßbach kürzlich eine Heckenbraunelle (Prunella modularis) beobachtet werden (Photo). Heckenbraunellen haben unser Beobachtungsgebiet regelmäßig bis Mitte Oktober verlassen und kehren erst Anfang März zurück. Winternachweise sind ausgesprochen selten.
Bitte achten Sie besonders auf die in der Tabelle aufgeführten Arten. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Beobachtungen mitteilen.

Heckenbraunelle
Photo: R. Pucklitsch
Ringeltaube (Columba palumbus)
Eisvogel (Alcedo atthis)
Dohle (Coloeus monedula)
Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus)
Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Star (Sturnus vulgaris)
Misteldrossel (Turdus viscivorus)
Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
Heckenbraunelle (Prunella modularis)
Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
Bachstelze (Motacilla alba)
Buchfink (Fringilla coelebs)
Stieglitz (Carduelis carduelis)

11. Februar 2012
nach oben

Beobachtungen im Januar und Februar

War es auch zu Beginn des Jahres noch vergleichsweise mild - arktische Luft und eine geschlossene Schneedecke ließen die Temperaturen nachts bald auf unter -20°C fallen, und auch tagsüber herrscht nun strenge Kälte. An den Fütterungen herrscht vielerorts Hochbetrieb. Schwärme von bis zu 60 Grünfinken (Carduelis chloris) wurden registriert. Dagegen wird allgemein ein geringeres Auftreten von Blaumeise (Parus caeruleus) und Kohlmeise (Parus major) bemerkt. Zu Beginn des Winters waren Amseln (Turdus merula) in den Ortschaften noch vergleichsweise selten. Mit zunehmender Kälte aber werden nun verstärkt die Gärten aufgesucht. Wacholderdrosseln (Turdus pilaris) und Mäusebussarde (Buteo buteo) haben die Region weitgehend verlassen; Stare (Sturnus vulgaris) werden nur vereinzelt, Turmfalken (Falco tinnunculus) gar nicht mehr gesehen. Gelegentlich zeigen sich Bergfink (Fringilla montifringilla), Buchfink (Fringilla coelebs) und Erlenzeisig (Carduelis spinus) an den Fütterungen. Bei letzterem liegen die Beobachtungen aber mehrheitlich im südlichen Beobachtungsgebiet. Trotz eisiger Temperaturen sind bereits erste Gesänge zu hören. Besonders Buntspecht (Dendrocopos major) und Kleiber (Sitta europaea) sind in diesen Tagen zu hören.
Nachdem alle Teiche und mittlerweile auch die Staustufen der Saale zugefroren sind, konzentrieren sich die Wasservögel auf den Fließstrecken unterhalb von Burgkhammer. Dort lassen sich neben Stockenten (Anas platyrhynchos) auch Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis), Bleßralle (Fulica atra), Gänsesäger (Mergus merganser), Reiherente (Aythya fuligula) und Schellente (Bucephala clangula) sehen. Ein ähnliches Artenspektrum bietet auch die Fließstrecke der Saale zwischen Hirschberg und Blankenstein. Kormorane (Phalacrocorax carbo) und Graureiher (Ardea cinerea) harren nur noch in geringer Zahl im Gebiet aus. Dafür ließen sich in den vergangenen Tagen mehrfach zwei adulte Seeadler (Haliaeetus albicilla) am Ausgleichsbecken Grochwitz blicken.

Star
Photo: S. Kästner
Feldsperlinge
Photo: S. Kästner
Bergfink
Photo: S. Kästner
Kernbeißer
Photo: S. Kästner